Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im ganzheitlichen „One Health-Ansatz“ sehr wichtig. Der Eintrag von Resistenzgenen in die Umwelt ist hierbei ein zentrales Thema. Während Surveillancemaßnahmen mit Fokus auf bekannte Resistenzgene beispielsweise in Abwasser einen enormen Wert für die Überwachung haben, gehen sie nicht auf die Bedrohungen durch neuartige, aus der Umwelt stammende Resistenzen ein. Im Verbund werden daher neue Methoden zur Identifizierung von Resistenzgenen entwickelt, die für die menschliche Gesundheit von Bedeutung sind. Das Projekt soll zu einem Frühwarnsystem für Resistenzgene führen, die von der Umwelt ausgehen. Das System und die Methoden sollen in die Resistenzüberwachung von Mensch, Tier und Umwelt implementiert werden, wobei ein besonderer Schwerpunkt darauf liegt, dass sie so anwendbar, erschwinglich und informativ wie möglich sind.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, Schweden, Australien, Frankreich, Pakistan und Nigeria gemeinsam an der Lösung der Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.