Multiple und zwischen nicht verwandten Bakterien übertragbare Antibiotikaresistenzen stellen die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Daher ist es notwendig, das Auftreten von Resistenzgenen und Mobilitätsindikatoren im human- und veterinärmedizinischen Bereich, aber auch in der Umwelt zu überwachen. Ziel des internationalen Projektes ist es, neue und besonders effiziente Technologien für dieses Überwachungsverfahren zu etablieren und für Nutzer weltweit zugänglich zu machen. Ziel des deutschen Teilprojektes ist es dabei, die Möglichkeiten der digitalen PCR (ddPCR) für diese Resistenzüberwachung optimal zu nutzen. Konkret soll die ddPCR als Technologie zur quantitativen Erfassung von Mehrfachresistenzen und der potenziellen Mobilität von Resistenzgenen etabliert werden. Im Gegensatz zu Alternativen kommt die ddPCR-Technologie ohne zeitaufwendige Kultivierung oder teure Sequenzierung aus. Die Forschungsarbeiten sollen den Anwendungsbereich der Technologie abstecken und Vorschläge für zukünftige Erweiterungen liefern. Um einen unmittelbaren Nutzen für die Überwachung zu generieren, konzentrieren sich die Arbeiten auf die Etablierung und Validierung der Methode für genetische Elemente, die aus globaler Sicht von besonderer klinischer Relevanz sind oder sein werden.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus europäischen und nicht europäischen Staaten gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.