Die Parkinson-Krankheit ist durch das fortschreitende Absterben der dopamin-produzierenden Nervenzellen gekennzeichnet. Der Mangel an Dopamin führt letztlich zu einer Verminderung der aktivierenden Wirkung der Basalganglien auf die Großhirnrinde und somit zu den charakteristischen Bewegungsstörungen.
Das Gesamtziel des Verbundvorhabens NeuroPhage ist die Entwicklung einer neuartigen, nicht-operativen Art der Hirnstimulation mit Hilfe von aktivierbaren Polymernanopartikeln, die als Komplex mit gentechnisch veränderten Bakteriophagen selbstständig ins Gehirn gelangen. Diese Nanopartikel-Phagen-Konstrukte (sog. Nanophagen) sind dort in der Lage, nach externer Anregung mit Ultraschall oder Licht elektrische Impulse auszusenden, die wiederum Nervenzellen stimulieren. Das soll zur Reduzierung der Bewegungsstörungen und damit zur Linderung der Parkinsonsymptome führen. Ziel des deutschen Projektes ist die chemische Modifikation und Radiomarkierung der Nanophagen, um grundlegende Untersuchungen hinsichtlich der Bioverteilung der generierten Nanophagen, deren Pharmakokinetik und ihrer spezifischen Anreicherung im Gehirn von Versuchstieren zu ermöglichen.
Der Verbund NeuroPhage ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND).