Verbund

SynOD - Alpha-Synuclein OMICS zur Identifizierung von Wirkstoff-Targets

Neurodegenerative Erkrankungen sind beeinträchtigende und unheilbare Erkrankungen, die mit zunehmendem Lebensalter verstärkt auftreten. Die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen beginnt Jahre vor dem Auftreten der ersten klinischen Symptome. Unser gegenwärtiges Wissen über die biologischen, psychologischen und sozialen Mechanismen, die den Krankheitsfortschritt in frühen Stadien bestimmen, ist jedoch sehr begrenzt. Ein besseres Verständnis der entscheidenden biologischen Mechanismen und psychosozialen Faktoren ist erforderlich, um sowohl das Risiko als auch die Resilienz gegen die Krankheit zu erhöhen und auch die klinische Überwachung des Krankheitsverlaufs zu verbessern.

Ziel des Verbundes ist es, bestehende OMICS-Datensätze anhand leistungsstarker IT-Methoden aufzubereiten, um eine integrierte Karte der an der Entstehung von Synukleinopathien beteiligten molekularen Signalwege zu erstellen. Schwerpunkt ist die Identifizierung von Genen und Proteinen, die als therapeutische Ziele infrage kommen. Im Rahmen dieses Projekts sollen funktionelle Studien durchgeführt werden, um die pathophysiologischen Auswirkungen im Zusammenspiel mit weiteren Interaktionspartnern besser zu verstehen. Diese Untersuchungen dienen dazu, die Auswirkungen potenzieller Arzneimittelkandidaten in Zellmodellen für Synukleinopathien zu beurteilen.

Der Verbund SynOD ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (JPND).

Teilprojekte

Datensätze aus einem neuronalen Zellmodell für Synukleinopathien

Förderkennzeichen: 01ED2405A
Gesamte Fördersumme: 346.462 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Günter Höglinger
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Neurologische Klinik und Poliklinik mit Friedrich-Baur-Institut
Marchioninistr. 15
81377 München

Datensätze aus einem neuronalen Zellmodell für Synukleinopathien

Die Aggregation des Proteins Alpha-Synuclein in Neuronen und Oligodendrozyten im Gehirn verursacht eine Gruppe von neurodegenerativen Krankheiten, die sogenannten Synucleinopathien. Dazu zählen u. a. die Parkinson-Krankheit, die Demenz mit Lewy-Körperchen und die Multiple Systematrophie. Da es aktuell keine krankheitsmodifizierenden Behandlungsmöglichkeiten gibt, ist es entscheidend, das Wissen über die molekularen Ursachen und Folgen der Alpha-Synuclein-Pathologie zu vertiefen, um neue therapeutische Targets zu identifizieren und so wirksamere therapeutische Maßnahmen zu entwickeln. In Vorläuferprojekten wurden bereits große Datensätze auf Basis von Patientenmaterial generiert, sowie entsprechende Zellmodelle erstellt. In einem solchen Zellmodell mit einer Überexpression von Alpha-Synuclein konnten bereits diverse Screens von Substanzen durchgeführt werden, um molekulare Targets und arzneimittelähnliche Verbindungen auf ihre Fähigkeit hin zu identifizieren, die Synuclein-induzierte Toxizität zu reduzieren. Im Rahmen des SynOD-Projekts sollen nun diese großen OMICS-Datensätze zusammengeführt und mit leistungsstarken IT-Methoden erforscht werden, um so eine integrierte Karte all jener molekularen Signalwege zu erstellen, die an der Entstehung von Synucleinopathien beteiligt sind. Schwerpunkt ist die Identifizierung von Wirkstoff-Targets. Nach der Bestätigung von Genen und Proteinen, die als therapeutische Ziele in Frage kommen, werden in diesem Teilprojekt funktionelle Studien durchgeführt, um ihre Auswirkungen auf die pathophysiologische Ereigniskette im Zusammenspiel mit Interaktionspartnern zu verstehen. Schließlich werden Interventionsstrategien, die sich auf neuartige Targets konzentrieren, initialisiert und ihre Auswirkungen auf die Konformationsverschiebung von Alpha-Synuclein getestet. Dies wird dazu beitragen, die Auswirkungen potenzieller Arzneimittelkandidaten in menschlichen Zellmodellen für Synucleinopathien zu beurteilen.

Harmonisierung und Re-Analyse vorhandener Datensätze aus einem Zellkulturmodell für Synucleinopathien

Förderkennzeichen: 01ED2405B
Gesamte Fördersumme: 56.241 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: PD Dr. Matthias Höllerhage
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Neurologie
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover

Harmonisierung und Re-Analyse vorhandener Datensätze aus einem Zellkulturmodell für Synucleinopathien

Die Aggregation von Alpha-Synuclein in Neuronen und/oder Oligodendrozyten spielt bei einer Reihe neurodegenerativer Erkrankungen, die gemeinsam als Synucleinopathien bezeichnet werden, eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie. Zu den Synucleinopathien zählen die Parkinson-Erkrankung, die Multisystematrophie (MSA) und die Demenz mit Levy-Körperchen (DLB). Im Vorfeld des aktuellen Projektes haben die einzelnen Projektpartner eine große Menge an MultiOmics-Datensätzen erhoben, die jetzt in einem integrativen Ansatz analysiert werden sollen. In einem Zellmodell für Synucleinopathien wurden genomweite Analysen durchgeführt hinsichtlich Transkriptom, DNA-Methylierung und mikro-RNAs sowie eine Proteomanalyse. Neben diesen observationalen Studien, wurden auch funktionelle Studien durchgeführt, indem eine genomweite siRNA-Bibliothek sowie Screenings mit zwei Substanzbibliotheken (1.600 zugelassene Substanzen mit bekanntem Wirkmechanismus, 50.000 Substanzen, die einen möglichst großen chemischen Raum abdecken) in dem Zellmodell untersucht wurden. Im Rahmen dieses Projekts sollen diese Daten, die im Zellmodell für Synucleinopathienerhoben wurden, erneut überprüft werden. Die Daten für Transkriptom, DNA-Methylierung undmikro-RNAs sowie eine Proteomanalyse sollen nach aktuellsten Datenbank-Ständen erneut annotiert werden, um so eine bessere Vergleichbarkeit zu anderen Datensätzen zu haben, die innerhalb des Konsortiums bearbeitet werden. Daten aus den funktionellen Studien sollen ebenfalls anhand neuester Datenbankstände reanalysiert werden hinsichtlich der Zielstrukturen der siRNAs sowie deruntersuchten Substanzen. Die Aufbereitung der Datensätze wird dabei in enger Abstimmung mit den anderen Projektpartnern erfolgen. Letztlich werden die aufbereiteten Datensätze dem Konsortium für die folgenden integrativen Analysen sowie Validierungsarbeiten in biologischen Modellen zur Verfügung gestellt.