Neurodegenerative Erkrankungen sind beeinträchtigende und unheilbare Erkrankungen, die mit zunehmendem Lebensalter verstärkt auftreten. Die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen beginnt Jahre vor dem Auftreten der ersten klinischen Symptome. Unser gegenwärtiges Wissen über die biologischen, psychologischen und sozialen Mechanismen, die den Krankheitsfortschritt in frühen Stadien bestimmen, ist jedoch sehr begrenzt. Ein besseres Verständnis der entscheidenden biologischen Mechanismen und psychosozialen Faktoren ist erforderlich, um sowohl das Risiko als auch die Resilienz gegen die Krankheit zu erhöhen und auch die klinische Überwachung des Krankheitsverlaufs zu verbessern.
Ziel des Verbundes ist es herauszufinden, inwiefern eine westliche Ernährung Einfluss auf die Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen hat, beziehungsweise im Zusammenhang mit Atherosklerose steht. Im Zentrum der Untersuchungen steht Sphingomyelin (S14), ein endogener Entzündungsauslöser, der eine zentrale Rolle bei der Alzheimer-Krankheit und der frontotemporalen Demenz spielen könnte. Im Rahmen des Projekts sollen unter anderem Gene und Transkriptionsnetzwerke aufgedeckt werden, die sowohl an der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen als auch von Atherosklerose beteiligt sind und denen ernährungsinduzierten Veränderungen zugrunde liegen. Anhand dieser Analysen sollen Zielstrukturen für Arzneimittel identifiziert werden, die dazu beitragen könnten, das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen zu verringern.
Der Verbund WesternND ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (JPND).