Verbund

WesternND - Bekämpfung der durch westliche Ernährung verursachten Neurodegeneration

Neurodegenerative Erkrankungen sind beeinträchtigende und unheilbare Erkrankungen, die mit zunehmendem Lebensalter verstärkt auftreten. Die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen beginnt Jahre vor dem Auftreten der ersten klinischen Symptome. Unser gegenwärtiges Wissen über die biologischen, psychologischen und sozialen Mechanismen, die den Krankheitsfortschritt in frühen Stadien bestimmen, ist jedoch sehr begrenzt. Ein besseres Verständnis der entscheidenden biologischen Mechanismen und psychosozialen Faktoren ist erforderlich, um sowohl das Risiko als auch die Resilienz gegen die Krankheit zu erhöhen und auch die klinische Überwachung des Krankheitsverlaufs zu verbessern.

Ziel des Verbundes ist es herauszufinden, inwiefern eine westliche Ernährung Einfluss auf die Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen hat, beziehungsweise im Zusammenhang mit Atherosklerose steht. Im Zentrum der Untersuchungen steht Sphingomyelin (S14), ein endogener Entzündungsauslöser, der eine zentrale Rolle bei der Alzheimer-Krankheit und der frontotemporalen Demenz spielen könnte. Im Rahmen des Projekts sollen unter anderem Gene und Transkriptionsnetzwerke aufgedeckt werden, die sowohl an der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen als auch von Atherosklerose beteiligt sind und denen ernährungsinduzierten Veränderungen zugrunde liegen. Anhand dieser Analysen sollen Zielstrukturen für Arzneimittel identifiziert werden, die dazu beitragen könnten, das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen zu verringern.

Der Verbund WesternND ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (JPND).

Teilprojekte

Ein Multi-OMIC-Ansatz zur Identifizierung neuer auf Lipide abzielende Therapien

Förderkennzeichen: 01ED2409A
Gesamte Fördersumme: 283.448 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Eicke Latz
Adresse: Universitätsklinikum Bonn, Institut für Angeborene Immunität
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

Ein Multi-OMIC-Ansatz zur Identifizierung neuer auf Lipide abzielende Therapien

Die Lebenserwartung in Europa hat sich in den letzten 100 Jahren fast verdoppelt. Die Menschen werden jedoch immer länger krank, und altersbedingte neurodegenerative Erkrankungen nehmen zu. Veränderungen in der Lebensweise haben auch zu einem Anstieg der Fettleibigkeit geführt, die ein bekannter Risikofaktor für Demenz ist und mit chronischen Entzündungen in Verbindung gebracht wird. Um Entzündungsfaktoren zu identifizieren, die chronische Entzündungskrankheiten auslösen, wurde ein unvoreingenommenes, groß angelegtes multiautomatisches in vivo-Screening durchgeführt und dabei 1.100 Parameter ausgewertet. Es wurde festgestellt, dass die westliche Ernährung in Modellen der Atherosklerose ein bestimmtes Lipid, Sphingomyelin d18:1/14:0 (S14), auslöst. Dieser neue endogene Entzündungsauslöser bindet TLR4 und aktiviert Mikroglia, die eine zentrale Rolle bei der Alzheimer Krankheit (AD) und der frontotemporalen Demenz (FTD) spielen. Mit diesem Vorhaben soll festgestellt werden, ob S14 ein wichtiger Signalfaktor sein könnte, der WD, Fettleibigkeit und Atherosklerose mit Demenz verbindet. Das Projekt wird die Rolle von S14-bedingter Neuroinflammation und Neurodegeneration in Studien an Menschen und Mäusen unter Verwendung von Patientenkohorten und Tiermodellen untersuchen. Es werden Lipidomics Untersuchungen (Partner 2) aus Blutproben von Patientenkohorten mit neurodegenerativen Erkrankungen (AD und FTD) und Atherosklerose durchgeführt. Es wird untersucht, ob S14 mit dem kognitiven Verfall beim Menschen zusammenhängt, und diese Ergebnisse werden mit einer unabhängigen Patientenkohorte (aus den Niederlanden, Partner 4) und mit Mausstudien (Partner 3) verglichen. Im Rahmen des Projekts sollen gemeinsame Genwege und Transkriptionsnetzwerke aufgedeckt werden, die den WD-induzierten Veränderungen zugrunde liegen, und ob TLR4 und seine Targets therapeutisch genutzt werden können, um das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen zu verringern.

Bewertung der Rolle von Sphingomyelin 14

Förderkennzeichen: 01ED2409B
Gesamte Fördersumme: 199.996 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Roisin McManus
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft
Venusberg-Campus 1, Gebäude 99
53127 Bonn

Bewertung der Rolle von Sphingomyelin 14

Die Lebenserwartung in Europa hat sich in den letzten 100 Jahren fast verdoppelt. Die Menschen werden jedoch immer länger krank, und altersbedingte neurodegenerative Erkrankungen nehmen zu. Veränderungen in der Lebensweise haben auch zu einem Anstieg der Fettleibigkeit geführt, die ein bekannter Risikofaktor für Demenz ist und mit chronischen Entzündungen in Verbindung gebracht wird. Um Entzündungsfaktoren zu identifizieren, die chronische Entzündungskrankheiten auslösen, wurde ein unvoreingenommenes, groß angelegtes multiautomatisches in vivo-Screening durchgeführt und dabei 1.100 Parameter ausgewertet. Es wurde festgestellt, dass die westliche Ernährung in Modellen der Atherosklerose ein bestimmtes Lipid, Sphingomyelin d18:1/14:0 (S14), auslöst. Dieser neue endogene Entzündungsauslöser bindet TLR4 und aktiviert Mikroglia, die eine zentrale Rolle bei der Alzheimer Krankheit (AD) und der frontotemporalen Demenz (FTD) spielen. Mit diesem Vorhaben soll festgestellt werden, ob S14 ein wichtiger Signalfaktor sein könnte, der WD, Fettleibigkeit und Atherosklerose mit Demenz verbindet. Das Projekt wird die Rolle von S14-bedingter Neuroinflammation und Neurodegeneration in Studien an Menschen und Mäusen unter Verwendung von Patientenkohorten und Tiermodellen untersuchen. Konkret werden Lipidomics an Blutproben von Patientenkohorten mit neurodegenerativen Erkrankungen (AD und FTD) und Atherosklerose durchgeführt. Es soll untersucht werden, ob S14 mit dem kognitiven Verfall beim Menschen zusammenhängt, und diese Ergebnisse werden mit einer unabhängigen Patientenkohorte und mit Mausstudien verglichen. Im Rahmen des Projekts sollen gemeinsame Genwege und Transkriptionsnetzwerke aufgedeckt werden, die den WD-induzierten Veränderungen zugrunde liegen, und ob TLR4 und seine Targets therapeutisch genutzt werden können, um das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen zu verringern.