Förderkennzeichen: | 01GP2423A |
Fördersumme: | 237.516 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Dr. Dimitris Repantis |
Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (CCM) Charitéplatz 1 10117 Berlin |
Das Transformationspotenzial von psychedelischen Interventionen bringt eine Reihe interventionsspezifische bisher nicht bearbeitete ethische Implikationen für die Verwendung im Kontext psychiatrischer Behandlungen mit sich. Dies liegt an charakteristischen Merkmalen von Psychedelika. Einerseits erhöhen Psychedelika die Suggestibilität während ihrer akuten Wirkungen. Eine Beeinflussung im Rahmen der therapeutischen Beziehung ist daher denkbar und stellt ein ethisches Problem für die Patientenautonomie dar. Des Weiteren ist die Wirkung von Psychedelika kontextsensitiv. Mit anderen Worten hängen die Risiken und der Nutzen der psychedelischen Therapie nicht ausschließlich von intrinsischen pharmakologischen Eigenschaften oder Dosierungen ab, sondern von externen Faktoren. Dazu gehören die physische Umgebung, die spezifische therapeutische Methode und der kulturelle Kontext, in denen die Medikamentenverabreichung eingebettet ist. Zudem führen Psychedelika mutmaßlich nicht nur zu einer akuten Veränderung mentaler Zustände, sondern schon nach der ersten Dosis zu potenziell bleibenden psychischen Veränderungen. Diese Veränderungen betreffen, inter alia, metaphysische Weltanschauungen. Im Gesamtprojekt werden diese Form der psychedelischen Transformation konzeptionell und interkulturell auf ihre ethischen und epistemischen Konsequenzen hin untersucht. Im Teilprojekt werden ethische Bewertungen erfolgen, die sich auf persönliche Transformationen, Suggestibilität sowie kontextuelle und kulturelle Einflüsse konzentrieren, um die Risiken und Vorteile von Psychedelika angemessen zu bewerten. Des weiteren wird eine bizentrische (Deutschland und Taiwan) qualitative und quantitative Studie zur Praxis der psychedelischen Therapie durchgeführt.