Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2014 |
Förderzeitraum: | 2015 - 2018 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 3,04 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 10 Verbünde, davon 8 mit deutscher Beteiligung, insgesamt 11 deutsche Zuwendungsempfänger |
Erkrankungen des zentralen Nervensystems sind eine Hauptursache für Morbidität, Mortalität und Beeinträchtigung der Lebensqualität in der heutigen Zeit. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen hiervon beeinträchtigt. Daher ist es von höchster Priorität, neurologische Erkrankungen zu erforschen sowie ihre Diagnose und Therapie zu verbessern. Viele der neurologischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Autismus und Epilepsie, stehen mit Entzündungen im Gehirn, der sogenannten Neuroinflammation, in Zusammenhang. Daher haben folgende NEURON-Partnerorganisationen eine gemeinsame Fördermaßnahme mit dem Fokus „Neuroinflammation“ implementiert:
- Research Foundation – Flanders (FWO), Belgien
- Fonds de la Recherche Scientifique (FNRS), Belgien
- Bundesministerium für Bildung und Forachung (BMBF), Deutschland
- French National Research Agency (ANR), Frankreich
- The Icelandic Centre for Research (RANNIS), Island
- Chief Scientist Office, Ministry of Health (CSO-MOH), Israel
- Ministry of Health (MOH), Italien
- Canadian Institutes of Health Research – Institute of Neurosciences, Mental Health and Addiction (CIHR-INMHA), Kanada
- Fonds de recherche du Québec-Santé (FRQS), Québec (Kanada)
- Latvian Academy of Sciences (LAS), Lettland
- National Research Fund (FNR), Luxemburg
- Austrian Science Fund (FWF), Östereich
- National Centre for Research and Development (NCBR), Polen
- Foundation for Science and Technology (FCT), Portugal
- Executive Agency for Higher Education, Research, Development and Innovation Funding (UEFISCDI), Rumänien
- Slovak Academy of Sciences (SAS), Slovakei
- Ministry of Economy and Competitiveness (MINECO), Spanien
- Swedish Research Council (SRC), Schweden
- Medical Research Council (MRC), Vereinigtes Königreich
1. Ziel der Fördermaßnahme
Mit der vorliegenden Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, die Expertise und Ressourcen einschlägig qualifizierter Arbeitsgruppen aus den oben genannten Ländern zusammenzuführen. Durch gemeinsame kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte im Verständnis, bei der Diagnose und bei der Therapie von Hirnerkrankungen erzielt und Synergieeffekte ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind. Gefördert werden können Vorhaben, die neuroinflammatorische Prozesse im Kontext von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen sowie nach Hirntrauma, Infektionen oder Intoxikation thematisieren. Fragestellungen, die sich hauptsächlich mit zerebrovaskulären oder neurodegenerativen Erkrankungen ohne speziellen Focus auf Neuroinflammation befassen, sind nicht Gegenstand der Förderung.
Die geförderten Vorhaben können die die gesamte Breite von Forschungsansätzen von der Untersuchung grundlegender Krankheitsmechanismen bis hin zu klinischen Studien (bis zu Phase 2, „proof-of-concept“) umfassen. Insbesondere soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Arbeitsgruppen gefördert werden sowie translationale Forschungsansätze, bei denen Grundlagenforschung mit klinischen Fragestellungen kombiniert wird.
Die Vorhaben sollen mindestens eines der folgenden Forschungsgebiete abdecken:
- grundlagenorientierte Forschungsansätze im Bereich der Neuroinflammation in Bezug auf Pathogenese und/oder Ätiologie von Hirnerkrankungen. Gefördert werden kann z. B. die Entwicklung besonders innovativer oder gemeinsam verwendeter Ressourcen und Technologien. Der Krankheitsbezug muss dabei deutlich dargestellt werden.
- Forschungsansätze zur Entwicklung neuer Verfahren zur Diagnose, Therapie oder Rehabilitation auf dem Gebiet der Neuroinflammation.
2. Stand der Fördermaßnahme
Die „Richtlinien zur Förderung von europäischen Forschungsprojekten zu Neuroinflammation im Rahmen des ERA-NET NEURON“ wurden am 10.01.2014 veröffentlicht. In Reaktion hierauf wurden 136 Projektskizzen beim NEURON „Joint Call“-Sekretariat (Leitung: MINECO, Spanien) eingereicht. Zur Prüfung der Projektskizzen wurden externe, internationale Expertinnen und Experten der relevanten Fachdisziplinen einbezogen. 43 Projektvorschläge wurden positiv bewertet. Nach Einreichung von ausführlichen Projektanträgen und einer erneuten externen fachlichen Begutachtung wurden hiervon 10 transnationale Verbundvorhaben mit insgesamt 43 beteiligten Forschungsgruppen für eine Förderung ausgewählt. Von diesen kommen 11 Forschungsgruppen aus Deutschland. Die gesamte Fördersumme beträgt etwa 10,1 Millionen €, das BMBF fördert hierbei die deutschen Forschungsgruppen mit 3,0 Millionen €.