Verbund

NEURON-Verbund NEUINF

Malaria, Toxoplasmose und die Schlafkrankheit sind drei parasitäre Infektionen von globaler Bedeutung. Ihnen ist gemein, dass die krankheitsverursachenden Parasiten die Blut-Hirn-Schranke schädigen und Entzündungen im Gehirn hervorrufen. Die Entzündungsreaktionen können eine schützende Funktion haben, aber auch zu Hirnschäden führen. Ziel des Forschungsverbundes „NEUINF“ ist es daher die Entzündungsreaktionen genauer zu untersuchen und schützende bzw. schädigende Faktoren zu identifizieren und neue Therapieansätze zu testen. Die Forscherinnen und Forscher des Verbundes fokussieren ihre Arbeit auf die Analyse von Botenstoffen, die die Entzündungsreaktion regulieren (z. B. so genannte Typ I Interferone). Darüber hinaus wird die schützende Wirkung entzündungshemmender Moleküle getestet und auf einen möglichen Therapieeinsatz hin geprüft. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Arbeitsgruppe aus Deutschland, zwei Gruppen aus Schweden sowie einer Gruppe aus Portugal. Der deutsche Partner trägt zu den Verbundzielen vor allem durch eine genaue Charakterisierung der Signalmoleküle bei, die bei der Toxoplasmoseinfektion und nachfolgenden Hirnentzündungen eine Rolle spielen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Master-Regulatoren der Neuroinflammation bei parasitären Infektionen des Gehirns

Förderkennzeichen: 01EW1506
Gesamte Fördersumme: 289.052 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Dirk Schlüter
Adresse: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Institut für medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene
Leipziger Str. 44
39120 Magdeburg

Master-Regulatoren der Neuroinflammation bei parasitären Infektionen des Gehirns

In in vivo und in vitro-Versuchen (Mausmodell) wird die von Malaria-Molekülen induzierte Produktion von Entzündungsstoffen durch Gefäßzellen des Gehirns analysiert. Ebenso wird durch die Verwendung genetisch modifizierter Mäuse studiert, über welche intrazellulären Mechanismen Malaria-Moleküle die Entzündungsreaktion auslösen und schädliche Immunzellen aktivieren. Analoge Versuche werden im Modell der afrikanischen Schlafkrankheit durchgeführt. Zur Analyse der Zelltyp-spezifischen Funktion von intrazellulären Signalmolekülen bei parasitären Infektionen des Gehirns werden Mäuse mit spezifischer Deletion einzelner Signalmoleküle in Zellen des Immun- und Nervensystems mit Toxoplasma gondii infiziert. In kombinierten in vivo und in vitro-Versuchen wird der Einfluss auf den Krankheitsverlauf, die Kontrolle und Invasion der Toxoplasmen im Gehirn und die Entzündungsreaktion charakterisiert. Das entzündungshemmende RABV G-Protein des Tollwutvirus wird in seiner neuroprotektiven Funktion im Modell der Malaria und Schlafkrankheit charakterisiert.