Epilepsie ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe neurologischer Störungen, unter denen etwa 1% der Weltbevölkerung leidet. Heute weiß man, dass Entzündungsreaktionen des Gehirns eine wichtige Rolle in der Pathogenese von Epilepsien spielen, die genauen Mechanismen sind jedoch noch ungeklärt. Ziel des Forschungsverbunds „BrIE“ ist es daher aufzuklären, wie diese Entzündungsprozesse im Gehirn zur Entstehung und zum Fortschreiten von Epilepsien beitragen. Die Forscherinnen und Forscher des Verbundes fokussieren ihre Arbeit auf die Untersuchung von Gliazellen, einer bestimmten Gruppe von Zellen im Gehirn, die eine zentrale Rolle bei Entzündungsprozessen des Nervensystems spielen. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Epilepsien mit Fehlfunktionen der Gliazellen einhergehen. Der Forschungsverbund will die hierfür verantwortlichen Mechanismen auf molekularer und genetischer Ebene analysieren, um neue Ansätze für effektivere Therapien zu entwickeln. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Arbeitsgruppen aus Deutschland sowie jeweils eine Gruppe aus Frankreich und Italien. Von den deutschen Partnern trägt die Universität des Saarlands dabei insbesondere durch die Identifizierung beteiligter Gene und der Analyse von molekularen Signalwegen, die an epileptischen Krampfanfällen beteiligt sind, zu den Verbundzielen bei. Die Arbeiten der Universität Bonn richten sich vor allem auf die Suche nach Substanzen mit therapeutischem Potenzial und Biomarkern.