Verbund

NEURON-Verbund CnsAflame

Trotz Verbesserungen in der Akutversorgung sind die Therapiemöglichkeiten nach einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) bisher beschränkt. Häufig treten Hirnentzündungen auf, die zu Langzeitdefiziten wie Epilepsie und Demenz führen. Da die Mechanismen der Entstehung von Hirnentzündungen nach SHT und deren Folgeschäden noch weitgehend ungeklärt sind, ist die Charakterisierung dieser Prozesse das Ziel des Forschungsverbundes „CnsAflame“. Die Forscherinnen und Forscher des Verbundes werden zunächst den räumlichen und zeitlichen Verlauf von Hirnentzündungen und damit einhergehenden Thrombosen untersuchen sowie die Reaktionen daran beteiligter Immunzellen analysieren. Aufbauend auf den daraus gewonnen Erkenntnissen werden therapeutische Interventionen zur Reduktion der Hirnschäden nach SHT getestet. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Arbeitsgruppen aus Deutschland sowie jeweils eine Gruppe aus Frankreich, Schweden und Israel. Von den deutschen Partnern trägt das Universitätsklinikum Würzburg vor allem durch die Analyse von Stoffwechselvorgängen und der Immunzellaktivierung bei. Das Klinikum der Universität München befasst sich mit der Interaktion zwischen Hirnentzündung und Neurodegeneration. Dazu werden neueste histologische Untersuchungsmethoden wie zum Beispiel die 3D-Darstellung des gesamten Maushirns eingesetzt. Außerdem wird an der Universität München mit Unterstützung der Kooperationspartner eine Gewebebank für Maus-SHT-Gewebeproben eingerichtet. Darüber hinaus sind beide deutsche Partner an der Testung der therapeutischen Wirkung verschiedener Antikörper und Pharmaka zur Behandlung des SHT maßgeblich beteiligt.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Neuroinflammatorische Mechanismen der chronischen Neurodegeneration und des Abbaus kognitiver Fähigkeiten nach Schädel-Hirn-Trauma

Förderkennzeichen: 01EW1502A
Gesamte Fördersumme: 299.894 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Nikolaus Plesnila
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Schlaganfall und Demenzforschung
Marchioninistr. 15
81377 München

Neuroinflammatorische Mechanismen der chronischen Neurodegeneration und des Abbaus kognitiver Fähigkeiten nach Schädel-Hirn-Trauma

Ziel ist es zu untersuchen, ob und wie lange entzündliche Prozesse im Gehirn nach einem Schädel-Hirn-Trauma ablaufen und ob diese an den oben genannten Komplikationen beteiligt ist. Darauf aufbauend sollen neue Therapienprinzipien entwickelt werden. 1. Untersuchung des zeitlichen und örtlichen Profils von Neurodegeneration, Mikrogliaaktivierung und Invasion von Entzündungszellen aus dem Blut in das Gehirn bis zu 1,5 nach experimentellem Schädel-Hirn Trauma (SHT) und bei Patienten, die ein Schädel-Hirn Trauma erlitten haben. 2. Charakterisierung der Interaktion von Entzündungszellen, die nach einem SHT in das Gehirn einwandern mit neuronalen (Dendriten, Axonen, Zellkörper) und neuro-vaskulären Strukturen (Astrozyten, Perizyten, Endothelzellen) in vivo und ex vivo mit Hilfe von innovativen histologischen Methoden und intravitaler Bildgebung. 3. Pharmakologische oder genetische Modulation der verschiedenen Komponenten der frühen und chronischen neuroinflammatorischen Antwort nach SHT als Basis für die Entwicklung neuer Therapieprinzipien für Patienten mit chronischen post-traumatischen Funktionsstörungen des Gehirns.

Abgeschlossen

Neuroinflammatorische Mechanismen der chronischen Neurodegeneration und des Abbaus kognitiver Fähigkeiten nach Schädel-Hirn-Trauma

Förderkennzeichen: 01EW1502B
Gesamte Fördersumme: 313.183 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Anna-Leena Sirén
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
Josef-Schneider-Str. 11
97080 Würzburg

Neuroinflammatorische Mechanismen der chronischen Neurodegeneration und des Abbaus kognitiver Fähigkeiten nach Schädel-Hirn-Trauma

Das Ziel des Vorhabens ist die Charakterisierung und mechanistische Aufklärung der entzündlichen Prozesse, um gezielt die chronische post-traumatische Hirnatrophie und funktionelle Defizite nach SHT mit Modulation der Neuroinflammation zu bekämpfen. Im Einzelnen sollen folgende Arbeitspakete bearbeitet werden: WP1: Zeitlicher und räumlicher Verlauf der Neuroinflammation und Neurodegeneration nach SHT. Der Verlauf der thrombo-inflammatorischen Prozesse wird nach einem fokalen Kryoläsion und diffusen Weight Drop Trauma im Mausmodell untersucht. Die mit den trombo-inflammatorischen Prozessen assozierten Änderungen der Hirnmetabolismus werden mittels MRT und PET Bildgebung erfasst. WP2: Was sind die Mechanismen und die funktionelle Relevanz der post-traumatischen Neuroinflammation auf der zellulären und subzellulären Ebene? Hier werden die Rolle der thrombo-inflammatorischen Prozesse und verschiedener Immunzellen für die Neuroinflammation nach SHT in histologischen und funktionellen Untersuchungen erfasst. WP3: Ist eine therapeutische Modulation der Neuroinflammation nach Schädel-Hirn-Trauma möglich? Hier wird getestet ob gezielte genetische Änderungen oder therapeutische Ansätze mit spezifischen pharmakologischen Inhibitoren oder Antikörpern gegen Thromboinflammation die durch Trauma entstandenen Hirnschaden und mit ihnen aufgegriffenen, Neurodegeneration und funktionellen neurologischen und kognitiven Defizite reduzieren können.