Eine Reihe von Entwicklungsstörungen, wie etwa Erkrankungen aus dem Autismus-Spektrum, steht in Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen im Gehirn. Neuere Befunde deuten darauf hin, dass eine „Darm-Hirn-Achse“ besteht, über die Darmbakterien Entzündungen im Gehirn beeinflussen können. Der Forschungsverbund „µNeuroIFN“ knüpft an diese Ergebnisse an und untersucht, ob Darmbakterien auf diese Weise auch Einfluss auf den Verlauf neurologischer Entwicklungsstörungen nehmen. Die Forscherinnen und Forscher des Verbunds fokussieren ihre Arbeit auf die Charakterisierung der Darmbakterien und ihrer Stoffwechselprodukte in verschiedenen Mausmodellen. Ziel ist es, diejenigen Substanzen zu identifizieren, die vom Darm aufgenommen werden, anschließend über die Blutbahn ins Gehirn gelangen und dort entzündungsfördernd wirken. Die Ergebnisse dieser Arbeiten können dazu betragen, Biomarker zu identifizieren und neue therapeutische Strategien zu entwickeln. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Arbeitsgruppe aus Deutschland sowie jeweils eine Gruppe aus England, Frankreich und Spanien. Der deutsche Partner trägt durch die quantitative Analyse mikrobieller Proteine zur Erreichung der Projektziele bei.