Die Atherosklerose, bei der es durch die pathologische Einlagerung von Fetten in Blutgefäße zu deren Verhärtung und Verengung (Restenose) kommt, ist eine Ursache für das Auftreten von koronarer Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall. Diese Folgeerkrankungen zählen zu den führenden Todesursachen in Europa. Eine mögliche Behandlung einer solchen Gefäßverengung erfolgt durch das Einsetzen von röhrenförmigen Prothesen (Stents), die betroffene Gefäße offen halten sollen. Das ADAMTS7-Gen wurde als genetischer Risikofaktor für KHK identifiziert. In experimentellen Modellen konnte ein Zusammenhang zwischen der überschießenden Bildung der inneren Schicht der Blutgefäße (Intima) nach Implantation von Koronarstents mit der Expression von ADAMTS7 festgestellt werden. Diese Gewebsveränderungen können bei der Verwendung von Stents auftreten, was weitere Ablagerungen in die Gefäßwand und damit deren Verengung fördert. Bisher sind etablierte präventive und therapeutische Maßnahmen auf die Reduktion von Risikofaktoren oder die nicht selektive Hemmung dieser pathophysiologischen Prozesse ausgerichtet, bei der keine spezifischen Genprodukte adressiert werden.
Das Ziel dieses Projekts ist es, mit ADAMTS7 einen der KHK und Restenose zugrunde liegenden genetischen Faktor als therapeutisches Target zu validieren. Die Verbundpartner werden dabei in vitro und in vivo Modelle anwenden. Die Nutzung von Strukturanalysen, spezifischen Biomarkern und klinischen Patientenproben sollen ein besseres Verständnis der biologischen Zusammenhänge gewährleisten. Das langfristige Ziel ist die Entwicklung von neuen, effizienten Behandlungsmethoden für KHK mit besserer Wirksamkeit und verminderten Nebenwirkungen. Die Entwicklung einer neuen Generation von Stents, die beispielsweise ADAMTS7-Antikörper oder kleine inhibierende Moleküle zur Modulation von ADAMTS7 freisetzen, wäre eine denkbare Therapieoption für die verbesserte Behandlung der Restenose.