Metastasen sind die häufigste Todesursache bei Krebserkrankungen. Trotz großer Fortschritte besteht nach wie vor ein großer Bedarf an neuen Therapien zur Behandlung metastasierender Tumoren. Ein Hauptmerkmal invasiver Krebszellen ist ihre Fähigkeit zum Umbau ihres Aktin-Zytoskeletts in Reaktion auf chemo- und haptotaktische Signale. Dieser Umbau ist für die Fähigkeit zur Metastasierung von Krebszellen entscheidend, nur so können sie sich aus einem Zellverbund ablösen, um sich woanders wieder anzusiedeln.
Bei den bisher adressierten Zielstrukturen in metastasierenden Krebszellen führt die Therapie oft zur raschen Resistenzbildung. Die Ena/VASP-Proteinfamilie ist ein entscheidender Regulator des Zytoskelett-Umbaus und bietet sich als Target für die Krebstherapie besonders an. Sie spielt im Gegensatz zu anderen, derzeit bereits durch Medikamente angesprochenen Zielstrukturen, für alle und nicht nur für einige Modi der Zellinvasion eine wichtige Rolle. Das Vorhaben hat sich daher das Ziel gesetzt, diese Proteinfamilie als Target für die Behandlung metastasierender Tumore zu validieren. In Vorarbeiten konnten bereits erste Ena/VASP-Inhibitoren entwickelt werden, die im Projekt Ausgangspunkt für weiterführende in vitro- und in vivo-Studien zur Targetvalidierung sind. So soll beispielsweise die Bindung zwischen der Ena/VASP-Proteinfamilie und den Wirkstoffkandidaten aufgeklärt werden. Zudem werden die neuartigen Wirkstoffe in einer präklinischen Charakterisierung für die angestrebte Nutzung als wirksames Therapeutikum bei metastasierendem Brustkrebs und Pankreaskrebs optimiert. Im Erfolgsfall kann aus dem Vorhaben eine wertvolle neue Therapieoption für metastasierende Tumore entstehen.