Innovative IT-Lösungen können entscheidend dazu beitragen, die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Täglich werden unzählige Daten in Kliniken, Arztpraxen und in der Forschung erhoben. Diese werden derzeit jedoch noch unzureichend genutzt, da die Datenformate und IT-Systeme der Kliniken oft nicht zusammenpassen.
Das BMBF setzt hier mit dem Förderkonzept Medizininformatik an. Ziel ist es, kompatible Lösungen zu schaffen, die es erlauben das Wissen aus der Patientenversorgung und Forschung zusammenzuführen und für medizinische Innovationen zu nutzen. Kernelemente sind hierbei die Etablierung gemeinsamer Standards, der Aufbau vernetzter Datenintegrationszentren an den Universitätskliniken und die Entwicklung intelligenter IT-Anwendungen. Hierfür haben sich die Universitätskliniken in Deutschland mit Forschungseinrichtungen, Unternehmen und weiteren Partnern in vier Konsortien zusammengeschlossen.
In der Patientenversorgung fallen neben klinischen Daten häufig auch Bioproben an, wie z. B. Blut, Urin oder Gewebebiopsien, die im Rahmen der Diagnosestellung und Erfassung des Krankheitsverlaufs entnommen werden. Für die Entwicklung zielgenauer Behandlungen bietet die Verknüpfung und gemeinsame Analyse der Patientendaten und Bioproben ein enormes Potential. Daher haben sich in ABIDE_MI die vier Medizininformatik Konsortien zusammengeschlossen, um gemeinsam hierfür technische und strukturelle Lösungen zu etablieren. Ziel ist es, die Datenintegrationszentren und klinische Biobanken der Standorte zusammenzuführen und besser für die Gesundheitsforschung zu erschließen.
In ABIDE_MI werden Entwicklungen der beiden BMBF Initiativen ‚Deutsche Biobanken Allianz/ Deutscher Biobanken Knoten‘ und ‚Medizininformatik‘ in einer gemeinsamen Gesundheits-IT Infrastruktur zusammengeführt. Auf nationaler Ebene wird diese in die künftige zentrale Antrags- und Registerstelle (ZARS) der Medizininformatik Initiative integriert. International ist ein Anschluss an das europäische Biobankennetzwerk BBMRI-ERIC vorgesehen.