Der Forschungsverbund „MAPTor-NET“ beschäftigt sich mit dem Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs und besteht aus drei Kooperationspartnern, die Expertise auf den Gebieten Biologie, Medizin, Systembiologie und Bioinformatik einbringen. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die Identifizierung von zielgerichteten Therapiestrategien bei der Behandlung von pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (pNET). Im Verlauf des Forschungsprojektes sollen die genetischen Veränderungen in den MAPK- und mTOR-Signaltransduktionswegen untersucht werden, deren Überaktivierung mit einem Tumorwachstum in Verbindung steht. Dafür ist vorgesehen, quantitative Sequenzierungs- und Proteomanalysen in Patienten-abgeleiteten Zellkulturmodellen und Tumorproben durchzuführen. Die experimentellen Datensätze werden dann verwendet, um ein kombiniertes MAPK-mTOR-Computermodell zu generieren. Dieses Modell kann letztendlich für eine Stratifizierung der Patienten vor einer Therapie genutzt werden, da es eine Vorhersage der möglichen Therapieantwort auf spezifische Wirkstoffe ermöglicht. Das Modell soll an Patienten getestet werden, die im Rahmen einer klinischen Studie mit den Wirkstoffen Everolimus und Pasireotid – einem mTOR-Inhibitor und einem Hemmer für die Ausschüttung von Adrenocorticotropin – behandelt wurden.
Die im Rahmen des Verbundvorhabens gewonnen Erkenntnisse und etablierten Technologien leisten somit einen konkreten Beitrag zur Entwicklung von innovativen Testverfahren, die künftig für jeden Patienten eine individuelle Wirksamkeits- und Risikoabschätzung für ein definiertes Medikament erlauben werden.