Teilprojekt eines Verbundes

Projektkoordination und Gestaltung der Alltagsintervention

Förderkennzeichen: 01EW2404A
Fördersumme: 226.305 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Jun. Prof. Dr. Markus Reichert
Adresse: Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sportwissenschaft, Lehr- und Forschungsbereich eHealth und sports analytics
Gesundheitscampus-Nord 10
44801 Bochum

Psychische Erkrankungen, besonders Depressionen, nehmen weltweit zu. Gleichzeitig sind therapeutische Ansätze und ihre zugrundeliegenden Mechanismen bisher unzureichend verstanden. Neuere Studien untersuchen den Zusammenhang von körperlicher Aktivität und mentaler Gesundheit mit technisch fortschrittlichen Methoden im Alltag. Hier zeigte sich, dass nicht nur Sport sondern vor allem auch körperliche Alltagsaktivität (z. B. Treppensteigen) mit einem erhöhten subjektiven Gefühl der Energiegeladenheit einhergeht. Neurobiologisch wurde dieser Zusammenhang durch das Volumen des subgenualen anterioren cingulären Kortex (sgACC) moderiert, einem Vulnerabilitäts- bzw. Resilienzmarker. Da Energielosigkeit ein zentrales Symptom depressiver Erkrankungen darstellt, legen diese Befunde zusammen ein hohes Potenzial individuell zugeschnittener Mikro-Interventionen zur Steigerung der körperlichen Aktivität im Alltag nahe. Gleichzeitig ist die Kausalität des Alltagsaktivität/subjektive Energiegeladenheit Zusammenhangs (ASEZ) bislang unzureichend belegt und auch bleibt unklar, welche neurobiologischen Phänotypen unter welchen Umständen (Zeit, Ort, Kontext, Art der Intervention) von einem solchen Ansatz profitieren. Im Verbundprojekt MASE sollen deshalb a) mittels Netzwerkanalysen verschiedene neurobiologische Phänotypen für ASEZ anhand existierender Kohortendaten abgeleitet werden; b) künstliche Intelligenz eingesetzt werden, um günstige äußerliche Umstände für ASEZ zu identifizieren (Zeit, Ort, Kontext, Art der Intervention); c) eine experimentelle Studie zur Kausalität von ASEZ bei Gesunden sowie depressiv Erkrankten durchgeführt werden und d) eine Smartphone-App zur Steigerung der Alltagsaktivität aufgesetzt werden. Dies ermöglicht weitreichende Einblicke in Resilienz- und Vulnerabilitätsfaktoren sowie Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei Depressionen im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität.