Verbund

IBRAA - Entzündungsreaktion im Gehirn bei Alkoholabhängigkeit

Alkoholabhängigkeit ist eine weitverbreitete psychische Erkrankung, für die es für viele Menschen keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Alkohol löst einen Entzündungszustand aus, der bei chronischem Konsum auch nach dem Absetzen des Alkohols anhält und während der frühen Abstinenz eskalieren kann. Diese Entzündung führt zu Hirnschäden sowie kognitiven Beeinträchtigungen und verlängert den Zeitraum der Anfälligkeit über den Alkoholkonsum hinaus in die frühe Abstinenz. Die Wirkung ist individuell, da die Immunreaktivität und die Immuntypen in der Bevölkerung sehr unterschiedlich sind. Diese Variabilität könnte die unterschiedlichen Behandlungsresultate erklären, die bei Personen mit Alkoholkonsumstörung beobachtet werden.

Im vorliegenden Verbundprojekt IBRAA wird die Hypothese aufgestellt, dass der Alkoholentzug nach chronischem Konsum eine Entzündungsreaktion im Gehirn auslöst, die zu Hirnschäden sowie kognitiven Defiziten führen kann und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls in den übermäßigen Alkoholkonsum erhöht. Der Verbund IBRAA ist Teil des translationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Belgien, Deutschland, Rumänien und Spanien sowie zwei Forschungsgruppen aus Frankreich. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim wird gemeinsam mit den internationalen Kooperationspartnern an der Bestimmung von Biomarkern forschen, die Personen identifizieren, bei denen das Risiko von Hirnschäden und Rückfällen besteht. Der Verbund zielt auf die Entwicklung von Behandlungsmethoden ab, die die entzugsbedingte Neuroinflammation verringern. Langfristig stellt das Verbundprojekt damit einen wichtigen Schritt in Richtung einer individualisierten Therapie bei Alkoholkonsumstörung dar.

Teilprojekte

Entzündungsreaktion im Gehirn bei Alkoholabhängigkeit

Förderkennzeichen: 01EW2402
Gesamte Fördersumme: 349.292 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Wolfgang Sommer
Adresse: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
J 5
68159 Mannheim

Entzündungsreaktion im Gehirn bei Alkoholabhängigkeit

Alkoholabhängigkeit ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung, für die es für viele Menschen keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Es wird angenommen, dass ein wesentlicher Teil dieser Variabilität auf die Interaktion zwischen dem Immunsystem und dem Gehirn zurückzuführen ist. Die Hypothese ist, dass der Alkoholentzug nach chronischem Konsum eine Entzündungsreaktion im Gehirn auslöst, die zu Hirnschäden und Defiziten bei kognitiven Funktionen führen kann und damit die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls in den übermäßigen Alkoholkonsum erhöht. Die Forschungsziele sind die Bestimmung von Biomarkern, die gefährdete Personen identifizieren, bei denen das Risiko von Hirnschäden und Rückfällen besteht, und die Entwicklung wirksamer Behandlungsmethoden, die die entzugsbedingte Neuroinflammation verringert. Wenn das Projekt erfolgreich ist, kann dies zu Änderungen in der klinischen Praxis führen, zum Beispiel der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln als potenzielle Behandlungsmethode zur Stärkung der Resilienz bei Menschen mit Alkoholmissbrauchsstörung.