Verbund

ResiPreS - Neurobiologische Grundlagen der Resilienz/Vulnerabilität gegenüber pränatalem Stress bei Mäusen

Stress und traumatische Erlebnisse der Mutter während der Schwangerschaft (pränataler Stress) werden mit einem erhöhten Risiko der Kinder für posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) in Verbindung gebracht. Allerdings entwickelt nicht jeder Mensch, der pränatalem Stress ausgesetzt war, eine posttraumatische Belastungsstörung. Dies deutet darauf hin, dass es Mechanismen gibt, die manche widerstandsfähiger, d. h. resilienter macht.

Der Verbund ResiPreS ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Frankreich und Polen. In bisherigen Versuchen der Forschungsgruppen wurde beobachtet, dass pränataler Stress bei einigen, aber nicht bei allen Mäusen PTBS-ähnliche Symptome hervorrufen kann. In der Hirnregion Gyrus dentatus des Hippocampus, die für die Kontrolle des emotionalen Gedächtnisses entscheidend ist, wurden bei Mäusen, die pränatalem Stress ausgesetzt waren, ungewöhnliche Aktivitätsmuster bestimmter Neuronen festgestellt. Diese könnten mit einer erhöhten Stressresistenz oder -anfälligkeit zusammenhängen. Im deutschen Teilprojekt werden die Eigenschaften der Neuronen des Gyrus dentatus und die Aktivität ihres Netzwerks näher untersucht. So könnten Zellen oder Gene identifiziert werden, die eine Rolle für die Resilienz gegenüber psychischen Erkrankungen in Reaktion auf pränatalen Stress spielen.

Das Projekt wird zu einem besseren Verständnis der Mechanismen führen, warum manche Menschen eine erhöhte Resilienz gegenüber PTBS aufweisen. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse könnten zu der Entwicklung von neuen, besser zugeschnittenen Therapien führen.

Teilprojekte

Neurobiologische Grundlagen der Resilienz/Vulnerabilität gegenüber pränatalem Stress bei Mäusen

Förderkennzeichen: 01EW2407
Gesamte Fördersumme: 359.327 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Hayder Amin
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Standort Dresden
Arnoldstr. 18 / 18b
01307 Dresden

Neurobiologische Grundlagen der Resilienz/Vulnerabilität gegenüber pränatalem Stress bei Mäusen

Wenn Mütter während der Schwangerschaft Stress erleben, der als pränataler Stress (PS) bezeichnet wird, kann dies das Risiko ihrer Kinder erhöhen, psychische Erkrankungen wie die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu entwickeln, eine verheerende stressbedingte Störung, die sich nach einem traumatischen Lebensereignis entwickelt. Allerdings entwickelt nicht jeder, der einem Trauma ausgesetzt war, eine PTBS, was auf bestimmte Resilienzfaktoren hindeutet, die es zu erforschen gilt. Man fand heraus, dass PS bei einigen, aber nicht bei allen Mäusen PTSD-ähnliche Gedächtnisprobleme hervorrufen kann. Diese Diskrepanz ähnelt dem menschlichen Verhalten und macht sie zu einem wertvollen Modell für das Verständnis von Resilienz und Stressanfälligkeit. Die laufenden Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf eine Hirnregion, den Gyrus dentatus des Hippocampus, der für die Kontrolle des emotionalen Gedächtnisses entscheidend ist. Hier wurden anormale Aktivitätsmuster in bestimmten Neuronen identifiziert, die wahrscheinlich mit der Stressresistenz oder -anfälligkeit einer Person zusammenhängen. Mithilfe fortschrittlicher Techniken werden die Eigenschaften dieser Neuronen, ihre Genexpressionen und die Aktivität ihres Netzwerks im Allgemeinen untersucht. Sobald bestimmte Zellen oder Gene identifiziert werden, die daran beteiligt sind, wird ihre direkte Wirkung mit modernsten Methoden getestet. Bestehende PTBS-Behandlungen haben oft Nebenwirkungen und sind nicht vollständig wirksam. Durch die Untersuchung der Mechanismen, die darüber entscheiden, warum manche Menschen eine PTBS entwickeln und andere nicht, erhofft man sich, neue therapeutische Ziele zu finden. Letztendlich soll der Weg für bessere, innovativere Behandlungen für PTBS und ähnliche Erkrankungen geebnet werden.