Stress ist ein Risikofaktor für viele Krankheiten, zum Beispiel für Angststörungen, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen, aber auch für Adipositas und Typ-2-Diabetes. Einige Menschen sind anfälliger für stressbedingte Störungen, während andere trotz der gleichen widrigen Umstände gesund bleiben. Diese letztgenannte Gruppe von Menschen wird als resilient bezeichnet. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Stressresilienz und bestimmten Stoffwechselprozessen hin. Für den Gehirnstoffwechsel ist die Bildung von Ketonkörpern als wichtige Energiequelle essenziell. Ketonkörper sind chemische Verbindungen, die vom Körper unter bestimmten Bedingungen wie Fasten, körperlicher Aktivität und kohlenhydratarmer Ernährung produziert werden.
Der Verbund KetoResi ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine Forschungsgruppe aus Frankreich, Italien und Spanien. Im vorliegenden Verbundprojekt wird der Zusammenhang zwischen der Stabilität von Gehirnnetzwerken, dem Ketonkörperspiegel und der Resilienz untersucht. Zudem wird die Wirkung eines bestimmten Ketonkörpers als vielversprechende resilienzfördernde Substanz in Tiermodellen sowie in gesunden Probandinnen und Probanden überprüft. Das Projekt wird zu einem besseren Verständnis der neurobiologischen Mechanismen führen, die der Stressresilienz zugrunde liegen. Langfristig können diese Erkenntnisse dazu beitragen, neue therapeutische Ansätze zur Förderung der Stressresilienz zu entwickeln.