Förderkennzeichen: | 01EW2403A |
Fördersumme: | 179.992 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Beat Lutz |
Adresse: |
Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) gGmbH Wallstr. 7 55122 55122 Mainz |
Stress ist ein Risikofaktor für viele Krankheiten wie Angstzustände, Depression und posttraumatische Belastungsstörung, aber auch für Adipositas und Typ-2-Diabetes und andere mehr. Wir wissen heute, dass manche Menschen anfälliger für diese stressbedingten Störungen sind, während andere trotz der gleichen widrigen Umstände gesund bleiben. Diese letztgenannte Gruppe von Menschen wird als resilient bezeichnet. In der heutigen Zeit mit kritischen wirtschaftlichen Situationen, Kriegen, Klimakrise, belastenden Arbeitssituationen usw. besteht ein nie dagewesenes Interesse daran, die neurobiologischen Mechanismen zu verstehen, die der Stressresilienz zugrunde liegen, und therapeutische Interventionsansätze zu entwickeln, welche die Stressresilienz fördern können. Auf diese Weise können die Folgen von stressbedingten Gesundheitsproblemen, die in unseren modernen Gesellschaften eine enorme Belastung darstellen, gemildert werden. In dieser translationalen Studie wird die Wirkung von ß- Hydroxybuttersäure (BHB), einem sogenannten Ketonkörper, als vielversprechende resilienzfördernde Substanz untersucht. ß-Hydroxybuttersäure wird vom Körper unter bestimmten Bedingungen wie Fasten, körperlicher Aktivität und ketogener Ernährung produziert. Es ist geplant, ß-Hydroxybuttersäure Nagetieren (Mäusen, Ratten), welche Stress ausgesetzt wurden, sowie gesunden jungen Probandinnen und Probanden zu verabreichen, um ihre möglichen positiven Effekte auf die Stressresilienz zu untersuchen. In einem multidisziplinären Ansatz wird eine breite Palette moderner Techniken eingesetzt, darunter Verhaltensanalysen, Transkriptomik, Epigenetik, metabolische Untersuchungen, und in vivo-Bildgebungsverfahren bei Nagetieren. Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) in der Maus und im Menschen werden Einblicke in die Effekte von ß-Hydroxybuttersäure auf die Netzwerkstabilität ermöglichen. Indem beide Geschlechter in die Studien einbezogen werden, werden auch geschlechtsspezifische Aspekte berücksichtigt.