Schwere depressive Störungen erzeugen einen hohen Leidensdruck für Betroffene. Die Diagnose und die Nachverfolgung der Krankheitsentwicklung basieren derzeit auf subjektiven Methoden, beispielsweise durch den Einsatz von Fragebögen; Biomarker zur frühzeitigen Erkennung fehlen. Dies liegt daran, dass die zugrundeliegenden zellulären und molekularen Mechanismen der Krankheitsentwicklung noch unklar sind.
Es wird vermutet, dass schwere depressive Störungen mit einem veränderten Stoffwechsel einhergehen könnten. Dieser neue Ansatzpunkt könnte zur Identifizierung von Biomarkern für Diagnose, für die Nachverfolgung der Krankheitsentwicklung und Behandlung führen und zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze beitragen.
Der Verbund CLEVER ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland und jeweils eine Forschungsgruppe aus Frankreich, Italien und Polen. Im vorliegenden Verbundprojekt wird untersucht, inwieweit sich die Stoffwechselprodukte im Blut von depressiven und gesunden Personen unterscheiden und ob sich deren Zusammensetzung im Behandlungsverlauf von Patientinnen und Patienten mit schweren depressiven Störungen verändern. Ziel des Verbundes ist es, Möglichkeiten zu identifizieren, die Resilienz durch die gezielte Umkehr des Ungleichgewichts im Stoffwechsel zu fördern. Langfristig können die Erkenntnisse der Studien dazu beitragen, neue therapeutische Ansätze zur Behandlung von schweren depressiven Störungen zu entwickeln.