Verbund

CLEVER - Die Verwertung von Glukose und die Anfälligkeit für chronischen Stress

Teilprojekte

Eine neue Strategie zur Förderung der Widerstandsfähigkeit gegen psychopathologische Erkrankungen

Förderkennzeichen: 01EW2401B
Gesamte Fördersumme: 134.977 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Stephanie Witt
Adresse: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
J 5
68159 Mannheim

Eine neue Strategie zur Förderung der Widerstandsfähigkeit gegen psychopathologische Erkrankungen

Regionale Veränderungen der Hirnaktivität bei der Majoren Depression (MDD) könnten auf eine Nutzung unterschiedlicher Energiequellen für den Stoffwechsel hinweisen. So wird angenommen, dass MDD-Patientinnen und -Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen mehr Fett als Kohlenhydrate verstoffwechseln. Ein Ausgleich (Rebalancing) des veränderten Stoffewechsels könnte die Resilienz von Betroffenen fördern und so die klinische Behandlung verbessern. Um diese molekularen Mechanismen zu untersuchen werden longitudinal in einer Kohorte von Personen mit MDD, das Therapieansprechen auf Psychopharmaka untersucht und die jeweilige Metabolitenzusammensetzung im Blut analysiert. Durch statistische und bioinformatorische Analysen der genetischen, epigenetischen und Proteinsignaturen sollen Targets identifiziert werden, die mit der Pathogenese und dem Ausgleich des Stoffwechsels assoziiert sind. Das Ziel ist, Wege zur Vorhersage erfolgreicher Behandlung und Prävention zu finden. Bei erfolgreicher Proof-of-Concept-Feststellung wird eine translationsorientierte Phase folgen: Die im Blut gefunden Veränderungen in den Metaboliten werden in präklinischen Tiermodellen zunächst bezüglich der Veränderungen der Gehirnaktivität untersucht. Ein zweites Tiermodell fokussiert darauf, die Fett- und Kohlenhydratnutzung im Gehirn wieder auszubalancieren und so neue Behandlungsansätze zu generieren. Langfristige Studien mit größeren Stichprobengrößen sind erforderlich, um die Nützlichkeit des Biomarkers und der neuen Behandlung vollständig zu bewerten. Das Projekt ist als erste Phase zur Identifikation neuer Targets konzipiert und könnte bei Erfolg zur nächsten klinischen Phase führen. Der innovative Ansatz, der Genommodifikationen mit dem Stoffwechsel verbindet, könnte auf andere Krankheiten angewendet werden und Wissenslücken im Bereich des normalen und dysfunktionalen Gehirn-/Körperstoffwechsels schließen.