Teilprojekt eines Verbundes

Neurobiologische Grundlagen der Resilienz/Vulnerabilität gegenüber pränatalem Stress bei Mäusen

Förderkennzeichen: 01EW2407
Fördersumme: 359.327 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Hayder Amin
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Standort Dresden
Arnoldstr. 18 / 18b
01307 Dresden

Wenn Mütter während der Schwangerschaft Stress erleben, der als pränataler Stress (PS) bezeichnet wird, kann dies das Risiko ihrer Kinder erhöhen, psychische Erkrankungen wie die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu entwickeln, eine verheerende stressbedingte Störung, die sich nach einem traumatischen Lebensereignis entwickelt. Allerdings entwickelt nicht jeder, der einem Trauma ausgesetzt war, eine PTBS, was auf bestimmte Resilienzfaktoren hindeutet, die es zu erforschen gilt. Man fand heraus, dass PS bei einigen, aber nicht bei allen Mäusen PTSD-ähnliche Gedächtnisprobleme hervorrufen kann. Diese Diskrepanz ähnelt dem menschlichen Verhalten und macht sie zu einem wertvollen Modell für das Verständnis von Resilienz und Stressanfälligkeit. Die laufenden Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf eine Hirnregion, den Gyrus dentatus des Hippocampus, der für die Kontrolle des emotionalen Gedächtnisses entscheidend ist. Hier wurden anormale Aktivitätsmuster in bestimmten Neuronen identifiziert, die wahrscheinlich mit der Stressresistenz oder -anfälligkeit einer Person zusammenhängen. Mithilfe fortschrittlicher Techniken werden die Eigenschaften dieser Neuronen, ihre Genexpressionen und die Aktivität ihres Netzwerks im Allgemeinen untersucht. Sobald bestimmte Zellen oder Gene identifiziert werden, die daran beteiligt sind, wird ihre direkte Wirkung mit modernsten Methoden getestet. Bestehende PTBS-Behandlungen haben oft Nebenwirkungen und sind nicht vollständig wirksam. Durch die Untersuchung der Mechanismen, die darüber entscheiden, warum manche Menschen eine PTBS entwickeln und andere nicht, erhofft man sich, neue therapeutische Ziele zu finden. Letztendlich soll der Weg für bessere, innovativere Behandlungen für PTBS und ähnliche Erkrankungen geebnet werden.