Chronische Erkrankungen der Bewegungsorgane gehören zu den wichtigsten Ursachen von Behinderung und verringerter Lebensqualität. Sie verursachen hohe gesellschaftliche und individuelle Kosten durch Behandlung, Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung bei muskuloskelettalen Erkrankungen durch anwendungsorientierte Forschung ist daher eine wichtige Aufgabe. Ziel des Verbundes PROCLAIR ist es, neue und grundlegende Erkenntnisse über die Versorgungssituation, die Krankheitslast und die Kosten der Behandlung von Personen mit drei wichtigen muskuloskelettalen Erkrankungen zu gewinnen. Diese sind die rheumatoide Arthritis (RA) und die ankylosierende Spondylitis (AS) sowie die Arthrosen der Hüft- oder Kniegelenke. Bisher ist sehr wenig darüber bekannt, wie Betroffene versorgt werden, die sich ausschließlich in hausärztlicher oder nicht spezialisierter Versorgung befinden. Von besonderem Interesse ist, ob es Versorgungsunterschiede in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Wohnregion oder sozialem Status gibt. Die innovative Kooperation mit einer gesetzlichen Krankenversicherung ermöglicht erstmalig eine gemeinsame Analyse von Daten zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und der von Patienten berichteten Krankheitslast. Auf Basis der Ergebnisse sollen Strategien entwickelt werden, um die Versorgung der Versicherten zu verbessern.