Viele geflüchtete Menschen haben in ihrem Heimatland oder auf der Flucht schwerwiegende traumatische Erfahrungen gemacht. Auch der Verlust sozialer Bindungen und die Ungewissheit über das Bleiberecht im Ankunftsland münden in hoher psychischer Belastung. Insbesondere unbegleitete junge Geflüchtete tragen ein hohes Risiko, schwerwiegende psychische Gesundheitsprobleme, allen voran eine posttraumatische Belastungsstörung, zu entwickeln. Obwohl viele junge unbegleitete Geflüchtete eine Behandlung benötigen, haben sie nur einen begrenzten Zugang zu wissenschaftlich fundierten Behandlungsangeboten.
Der Forschungsverbund „BETTER CARE“ hat sich zum Ziel gesetzt, einen gestuften Versorgungsansatz speziell für unbegleitete jüngere Geflüchtete zu entwickeln und seine Wirksamkeit mit bestehenden Angeboten zu vergleichen. Dafür wird eine speziell auf Betroffene abgestimmte kultursensible trauma-fokussierte Psychotherapie in die klinische Routineversorgung integriert. Zudem soll ein neues Präventionsprogramm für unbegleitete junge Geflüchtete mit ersten Symptomen posttraumatischer Belastung an kooperierenden Jugendhilfeeinrichtungen angeboten werden. Dabei wird auch die Rolle der Einrichtungsumgebung für die Entwicklungsverläufe der Betroffenen untersucht. Kosten und Nutzen des entwickelten Versorgungsansatzes werden abschließend denen bestehender Behandlungsangebote gegenübergestellt.