Bei der Bekämpfung psychischer Erkrankungen geflüchteter Menschen ergeben sich vielfältige sprachliche und kulturelle Herausforderungen, die nicht selten in einer Versorgungslücke für die Betroffenen münden.
Der Verbund „RELATER“ hat sich daher zum Ziel gesetzt, Kommunikationsbarrieren bei der Versorgung geflüchteter Menschen mit psychischen Erkrankungen abzubauen. Mittels einer großen klinischen Studie wird eine neu entwickelte mobile App erprobt. Diese soll es ermöglichen, mit hocharabisch, levantinisch- oder irakisch-arabisch sprechenden Menschen ein diagnostisches Interview durchzuführen. Die Ergebnisse, die mithilfe der App gewonnen werden, werden mit Ergebnissen verglichen, die auf Interviews mit Übersetzerinnen und Übersetzern basieren. Darüber hinaus wird eine Smartphone-basierte Plattform für Patienten-Therapeuten-Kontakte entwickelt. Diese ermöglicht den gegenseitigen Austausch und erlaubt es, die momentane psychische Verfassung der Nutzerinnen und Nutzer in ihrem Alltag zu erheben.
Sollten sich die entwickelten und erprobten mobilen Apps als zweckvoll erweisen, kann die Software flächendeckend zur Unterstützung der Versorgung geflüchteter Menschen verbreitet werden. Damit dient das Vorhaben der verbesserten Behandlung von Patientinnen und Patienten aus jenen Sprachkreises, die unter Geflüchteten derzeit am weitesten verbreiteten sind.