Bisherige Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit (wie Krieg, Katastrophen, Misshandlungen) und aktuelle Stressoren (z.B. Ungewissheit bezogen auf die Zukunft, Diskriminierung oder materielle Probleme) große Auswirkungen auf die psychische Gesundheit eines Menschen haben können. Negativer Stress und affektive Instabilität sind häufige Symptome unter Geflüchteten, die sich in psychiatrischer Behandlung befinden. An adäquaten kultursensiblen Therapieformen und Präventionsmaßnahmen mangelt es jedoch.
Der Forschungsverbund START untersucht in drei klinischen Studien die Wirksamkeit unterschiedlicher Therapie- und Präventionsansätze bei traumatisierten Geflüchteten im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Die eingesetzte START Intervention (Stress/Traumasymptome/Arousal/Regulation/Treatment) ist bereits verfügbar und wird im Rahmen der Studie kultur- und altersspezifisch angepasst. START beruht auf dem Ansatz der Mentalisierung - also der Fähigkeit, das eigene Verhalten oder das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren. Gleichzeitig soll die Übertragbarkeit der erzielten Behandlungseffekte in den Alltag überprüft werden. Hierzu nehmen die Studienteilnehmer an einer einwöchigen, Smartphone-basierten Erhebung mittels elektronischer Tagebücher teil.