Suchterkrankungen gehören weltweit zu den bedeutsamsten psychischen Erkrankungen und gehen oft mit großem Leiden der Betroffenen einher. Geflüchtete Menschen haben ein besonders hohes Risiko für Suchterkrankungen, da sie oft starken Stress oder traumatische Ereignisse erlebt haben. Gleichzeitig erreicht das Suchthilfesystem in Deutschland Geflüchtete zurzeit nur unzureichend. Es ist daher dringend notwendig, den Substanzmissbrauch bei Flüchtlingen systematisch zu erforschen sowie passende vorbeugende und therapeutische Maßnahmen für diese besondere Gruppe bereit zu stellen.
Der Forschungsverbund PREPARE verfolgt diese Ziele: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von PREPARE erfassen zunächst systematisch den Substanzkonsum bei Geflüchteten in Deutschland und werten die Angebote der Suchthilfe für Geflüchtete aus. Sie entwickeln ein neues diagnostisches Instrument, mit dem substanzbezogene Probleme bei Geflüchteten erfasst werden können. Sodann testen die Forschenden einen neuen Präventionsansatz bei jungen Geflüchteten mit problematischem Cannabis- und Alkoholkonsum. Abgeschlossen werden ihre Arbeiten damit, dass sie eine neue psychotherapeutische Methode zur Behandlung von Suchterkrankungen bei traumatisierten Personen entwickeln und prüfen, ob diese bei den Geflüchteten wirksam ist. Kulturspezifische Besonderheiten beachten die Forschenden hierbei genau. Zu diesem Zweck arbeiten sie mit professionellen Kulturmediatoren und den Geflüchteten selbst zusammen, ebenso wie mit Institutionen der Sucht- und Jugendhilfe sowie mit Beratungsstellen und Gesundheitsdiensten. Der Verbund konzentriert sich bei seinen Arbeiten auf Menschen, die aus Syrien, Afghanistan und dem Irak stammen. Die Ergebnisse des Projekts werden mit Hilfe der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen verbreitet. Die Ergebnisse können so unmittelbar in die Versorgungspraxis einfließen.