Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2017 |
Förderzeitraum: | 2019 - 2026 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 51 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 47 Verbünde und 27 Einzelprojekte, insgesamt 157 Zuwendungsempfänger |
1. Ziele der Fördermaßnahme
Der Fortschritt im Bereich experimenteller Methoden und moderner (Hochdurchsatz-)Technologien ist ein wichtiger Treiber für Innovationen in der biologischen und medizinischen Forschung. Zukünftig werden vermehrt quantitative, zeitaufgelöste Messungen zellulärer Systeme durchgeführt. Gleichzeitig nimmt auch die Menge der digitalisierten Daten in der Patientenversorgung und klinischen Forschung rasant zu. Um all diese stark heterogenen Daten wirkungsvoll zu analysieren, zu interpretieren und nutzbar zu machen sind intelligente Algorithmen und integrative systemmedizinische Workflows erforderlich.
Hier setzt die Fördermaßnahme „Computational Life Sciences“ an. Ziel ist es, durch die Entwicklung innovativer Methoden und Softwarewerkzeuge zur bioinformatischen Verarbeitung, Modellierung und Simulation auf aktuelle Bedarfe in den Lebenswissenschaften einzugehen. Dadurch sollen der lebenswissenschaftlichen Forschung in Deutschland effiziente und zuverlässige Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, um die durch neueste experimentelle Methoden oder die Zusammenführung verschiedener Modalitäten gewonnenen Daten geeignet zu modellieren und zu analysieren. Insgesamt sind bis 2024 sechs Auswahlrunden mit einem jährlichen Förderaufruf im Rahmen der Fördermaßnahme geplant.
2. Stand der Fördermaßnahme
Alle 2018 zur Förderung ausgewählten Projekte der ersten Auswahlrunde (13 Verbünde und 14 Einzelprojekte mit insgesamt 47 Zuwendungsempfängern, themenoffen) und der zweiten Auswahlrunde (11 Verbünde und 5 Einzelprojekte mit insgesamt 34 Zuwendungsempfängern) mit dem Fokusthema „Deep Learning in der Biomedizin“ haben mit ihren Forschungsarbeiten begonnen.
Die Projekte der dritten Auswahlrunde (5 Verbünde und 6 Einzelprojekte mit insgesamt 18 Zuwendungsempfängern) mit dem thematischen Fokus „Maschinelles Lernen für die Krebsforschung“ sind erfolgreich im ersten Halbjahr 2021 gestartet. Die Projekte der vierten Auswahlrunde (9 Verbünde mit insgesamt 28 Zuwendungsempfängern), die den Fokus auf das Themengebiet „KI-Methoden für die Infektionsforschung“ legt, sind im 2022 gestartet, während die 10 Forschungsverbünde mit 25 Partnern (fünfte Auswahlrunde) zur Erforschung von „KI-Methoden für die Systemmedizin“ ein Jahr später in 2023 starteten.
Im November 2023 erfolgte der Förderaufruf zur sechsten Auswahlrunde mit dem Themenschwerpunkt „Digitale Methoden zur Erforschung postakuter Infektionssyndrome“. Im Rahmen der Fördermaßnahme sollen durch die Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten aus den Bereichen der künstlichen Intelligenz sowie der Lebenswissenschaften neue innovative Methoden, Software-Werkzeuge und Computermodelle entwickelt werden, um biomedizinische Forschungsdaten effizienter auswerten zu können. Ziel ist es, die Erforschung von postakuten Infektionssyndromen voranzutreiben, die durch verschiedene virale und nichtvirale Erreger verursacht werden und ein relativ ähnliches Symptomprofil aufweisen. Die Forschungsvorhaben sollen KI-gestützte Methoden und Analysewerkzeuge entwickeln, die das Verständnis für Krankheitsmechanismen der postakuten Infektionssyndrome erweitern.