Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen diesen Sektoren übertragen werden. Daher ist sektorenübergreifende Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im sogenannten „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Das Gesamtziel des internationalen Verbundprojekts ist es, die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen bei Masthühnern und von den Geflügelhaltungen auf die Umwelt und schließlich auf den Menschen zu verringern. Hierbei sind die Aufgaben der deutschen Partner, das Potenzial von Impfungen des Geflügels gegen antibiotikaresistente Bakterien (E. coli) in den betroffenen Betrieben sowie den Einfluss der Behandlung und Lagerung von Hühnermist auf die Resistenzausbreitung zu untersuchen. Um die Wirksamkeit sowie potenzielle Synergieeffekte der Maßnahmen bewerten zu können, werden Risikobewertungsmodelle entwickelt und verwendet. Die experimentellen Studien werden durch Feldstudien ergänzt und somit auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. Die Exposition des Menschen durch antibiotikaresistente Bakterien über Lebensmittel, Arbeitsplatz und Umwelt soll so erfasst und mittel- bis langfristig verringert werden.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Litauen, Polen und Tunesien gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.