Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.
In zahlreichen Niedriglohnländern wurden nationale Aktionspläne (NAP) zur Implementierung von Maßnahmen gegen antimikrobielle Resistenzen (AMR) verabschiedet. Leider gibt es nur wenig Fortschritte in der Umsetzung dieser NAP. Teilweise ist dies durch ein fehlendes Bewusstsein für die Dringlichkeit, für die epidemiologische und für die finanzielle Belastung durch AMR bedingt. Ziel dieses Projektes ist es daher, die Gesamtbelastung durch AMR (epidemiologisch und finanziell) exemplarisch in zwei Sub-Sahara-Ländern zu bestimmen. Hierdurch soll analysiert werden, welche Kosten bzw. Risiken durch fehlende/stagnierende Umsetzung der NAP drohen. Politischer Willen und vermehrte Anstrengungen sowie die Mobilisierung interner und externer Ressourcen zur Bekämpfung von AMR sollen so weiter unterstützt werden. Darüber hinaus soll ein anpassungsfähiges Rahmenprogramm zur ökonomischen Analyse entwickelt werden, um Interventionen auf lokaler Ebene zu evaluieren, zu vergleichen und um Informationen für nationale Strategien zur Ausweitung der AMR-Bekämpfung zu sammeln.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, Italien, Malawi, Sambia, Belgien und Irland gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.