Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können untereinander übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Multiresistente (MDR) Erreger wie Salmonellen und E. coli in Geflügel und verwandten Lebensmitteln werden zunehmend zu einem globalen Problem für die öffentliche Gesundheit. Diese verursachen nicht nur Infektionen bei Menschen, sondern dienen auch als Reservoir für Antibiotikaresistenzgene und können diese auf andere Bakterien des humanen Mikrobioms übertragen. Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die den Menschen oder andere Lebewesen besiedeln. Ziel des Projektes ist es, das Wachstum und die Übertragung von Salmonellen und E. coli in Masthähnchen durch den Einsatz von Bakteriophagen einzudämmen sowie die Verbreitung von Antibiotikaresistenzgenen und deren Freisetzung in Umweltreservoirs einzuschränken. Bakteriophagen sind Viren, die spezifisch Bakterien erkennen, angreifen und zerstören können. Langfristig könnte die Bakteriophagentherapie den Einsatz von Antibiotika reduzieren bzw. dort eingesetzt werden, wo vorhandene Antibiotika keine Wirkung mehr zeigen.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland, Spanien, Großbritannien, Ungarn und Israel gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.