Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können untereinander übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Antibiotikaresistenz wird durch entsprechende Antibiotikaresistenzgene auf mobilen genetischen Elementen ermöglicht bzw. verbreitet. Ziel des Projekts ist es, Methoden zu entwickeln, welche diese Antibiotikaresistenzgene aus menschlichen und tierischen Mikrobiomen entfernen. Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die den Menschen oder andere Lebewesen besiedeln. Hierbei adressiert das Projekt das Gesundheitsrisiko für Neugeborene und setzt sequenzspezifische Antibiotika und geeignete Verabreichungssysteme ein, um Antibiotikaresistenzgene aus dem neonatalen Mikrobiom zu entfernen. Ein weiterer Fokus des Projekts liegt bei der menschlichen Ernährung bzw. der Fleischproduktion. Hühner sind eine wichtige Proteinquelle in Entwicklungsländern. Gleichzeitig aber auch ein Reservoir für Antibiotikaresistenzgene, die auf den Menschen übertragen werden können.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und China gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.