Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können untereinander übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Die Besiedlung mit antibiotikaresistenten Darmbakterien (Carbapenem-resistenten Enterobacteriaceae, „CRE“) bei Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen werden, ist eine Quelle der Übertragung auf Haushaltsmitglieder, Nutztiere und die Umwelt. In einer klinischen Studie in Vietnam wird daher die Wirkung verschiedener Maßnahmen auf die CRE-Übertragung untersucht. Das übergeordnete Ziel ist die Verringerung der Übertragung von Bakterien von entlassenen Patienten durch eine Hygiene-Intervention. Informations-, Kommunikations-, Aufklärungs- und Hygienemaßnahmen, die in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden entwickelt wurden, sollen die Hygiene verbessern und den Einsatz von Antibiotika verringern.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland, Schweden, Vietnam, Frankreich und Dänemark gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.