Bösartige Gliome sind Gehirntumore, die hauptsächlich im Erwachsenenalter auftreten. Sie gehören aufgrund der schlechten Überlebensaussichten zu den am meisten gefürchteten Krebsarten. Im Verbund GlioPATH werden bösartige Gliome untersucht, die sich durch die An- oder Abwesenheit eines Fehlers in der Erbsubstanz unterscheiden. Dieser Fehler tritt im Gen des Enzyms ‚Isocitratdehydrogenase' auf. Enzyme sind Eiweißmoleküle, die eine zentrale Rolle im Stoffwechsel des Menschen haben. Die Auswirkung des fehlerhaften Isocitratdehydrogenase-Gens in bösartigen Gliomen auf die verschiedenen Stoffwechsel- und Signalwege ist noch nicht ausreichend verstanden. Um deren Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung und mögliche Therapien zu verstehen, soll dazu ein umfassendes Computermodell erstellt werden. Dafür werden Untersuchungen zu Veränderungen in verschiedenen Stoffwechsel- und Signalwegen durchgeführt. Diese werden dann mit molekularen und klinischen Daten von Gliom-Patientinnen und Patienten bioinformatisch verknüpft. Das entwickelte Modell soll zur Vorhersage von Behandlungsstrategien genutzt werden. Die Ergebnisse des Verbundes sind von übergreifender Bedeutung. Sie können auch für andere Tumorarten, die von den gleichen Stoffwechselwegen angetrieben werden, genutzt werden.