Das Verbundprojekt IMOMESIC, an dem sechs Partner aus Deutschland, den Niederlanden und Schweden beteiligt sind, beschäftigt sich mit Leberkrebs. Pro Jahr wird bei etwa 500.000 Menschen im Alter von 40 bis 70 Jahren Leberkrebs neu diagnostiziert; die häufigste Form dabei ist das hepatozelluläre Karzinom. Trotz erheblicher Fortschritte in der Leberkrebs-Therapie sind die Überlebenschancen beim hepatozellulären Karzinom noch immer sehr gering. Ein großes Problem bei der Behandlung stellt die sehr niedrige Ansprechrate des Leberkarzinoms auf eine Chemotherapie dar. Auf diese Problematik konzentriert sich das Projekt IMOMESIC. Das übergeordnete Ziel ist es, prinzipielle Strategien zur simultanen Untersuchung von Signaltransduktion in Leberkrebszellen und ihrem Stoffwechsel zu entwickeln. Signaltransduktion und Stoffwechsel stellen zwei hochdynamische Faktoren dar, die maßgeblich zur Entwicklung und auch zum Wachstum von Tumorzellen beitragen.
Das Vorhaben adressiert diese komplexe Fragestellung auf zwei Ebenen. Aus Proben von Leberkrebs-Zelllinien, isolierten gesunden Leberzellen und von Patientenmaterial werden Daten zu RNA- und Protein-Level erhoben, die insbesondere hinsichtlich des Vorhandenseins von Entzündungs- und Wachstumssignalen und des Zuckerstoffwechsels-Status´ untersucht werden. Das so generierte Wissen wird in mathematische Modellierungsansätze integriert, die in einem iterativen Prozess geprüft und angepasst werden. Die validierten Computermodelle sollen ultimativ einen Beitrag zur Entwicklung neuartiger Behandlungsstrategien für Leberkrebspatienten leisten.