Das Verbundprojekt SysVirDrug, an dem sechs Partner aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Zypern beteiligt sind, beschäftigt sich mit Viren, genauer gesagt mit RNA-Viren. Beim Menschen zählen RNA-Viren zur größten Gruppe viraler Krankheitserreger. Sie lösen Krankheiten wie harmlose Erkältungen oder Magen-Darm-Infekte bis hin zu lebensbedrohlichen Infektionen – beispielsweise Hepatitis C, SARS oder Dengue Fieber – aus. Gegen die weitaus meisten Viren dieser Gruppe sind bislang weder Impfungen noch antivirale Therapien verfügbar.
Die Verbundpartner haben es sich zum Ziel gesetzt, essentielle Zellfunktionen, auf die alle RNA-Viren zwingend angewiesen sind, zu identifizieren. Dazu soll nach Möglichkeiten gesucht werden, wie die Funktion dieser zellulären Systeme blockiert werden kann. Mit Hilfe der im Rahmen von SysVirDrug gefundenen Erkenntnisse sollen anschließend entsprechende pharmakologische Substanzen entwickelt werden, aus denen antivirale Wirkstoffe mit therapeutischer Anwendung entstehen können. Um dieses Ziel zu erreichen wird ein systembiologischer Ansatz verfolgt, in dem experimentelle Untersuchungen mit computergestützter Modellierung gekoppelt werden.