Das Verbundprojekt LEANPROT, an dem sechs Partner aus Deutschland, Estland, Lettland und Norwegen beteiligt sind, beschäftigt sich mit Bakterien und deren biotechnologischen Nutzung. Es werden neue Wege der Prozessentwicklung gesucht, um bei der Entwicklung von Bioprozessen eine signifikante Kosten- und Risikosenkung zu erzielen. LEANPROT beabsichtigt, eine biologisch basierte Plattform zu entwickeln, um mit deren Hilfe Bakterienstämme zu verändern. Das Ziel dabei ist, die Leistung von Bioprozessen für die industrielle und pharmazeutische Biotechnologie wesentlich zu steigern. Hierfür werden biotechnologisch unwichtige Bakterien-Gene entfernt und durch produktionsrelevante Gene ersetzt. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung von Energie für Bioprozesse. Das Forschungsvorhaben soll die Machbarkeit dieses Konzeptes demonstrieren. Angestrebt wird, Escherichia coli-Bakterienstämme so zu verbessern, dass sie danach eine mindestens 50 % höhere Produktivität bei der rekombinanten Proteinsynthese aufweisen.
Das Teilprojekt A der TU Berlin konzentriert sich auf die Entwicklung der Bakterienstämme sowie die Robustheitsanalyse unter prozessnahen Bedingungen. Dabei sollen Methoden der modellbasierten Versuchsplanung und Prozessoptimierung mit experimentellen Arbeiten gekoppelt werden. Im Teilprojekt B der Firma biotechrabbit GmbH soll – durch die Entwicklung einer ersten Generation rekombinanter Proteine – die neuartige Technologie auf breiter Basis getestet und die Grundlage für eine neuartige Produktionstechnologie gelegt werden.