Das Verbundprojekt XyloCut, an dem drei Partner aus Deutschland, Schweden und den Niederlanden beteiligt sind, beschäftigt sich mit der alternativen Herstellung von chemischen Grundbausteinen. Für unzählige Güter des täglichen Lebens werden die meisten chemischen Grundbausteine heute noch überwiegend auf Basis fossiler Brennstoffe hergestellt. Im Gegensatz dazu können aber auch Bakterien genutzt werden, um dieselben Grundbausteine aus Kulturpflanzen biotechnologisch und somit nachhaltig zu produzieren.
XyloCut möchte nun die für den Menschen wenig nutzbare Lignocellulose aus Pflanzen nutzen, um daraus wichtige Grundbausteine mit breitem industriellem Anwendungsspektrum zu synthetisieren. Dazu soll ein schon heute in der industriellen Biotechnologie häufig eingesetztes Bakterium (Corynebacterium glutamicum) in eine effiziente Zellfabrik umgebaut werden, die Lignocellulose-haltiges Pflanzenmaterial als Substrat nutzt und in Wertstoffe umwandelt. Für diesen Umbau soll ein bereits bestehendes Computermodell um neue Stoffwechselschritte erweitert werden. Vorhersagen aus diesem Computermodell können dann sowohl dazu genutzt werden, das Bakterium weiter genetisch zu verbessern, als auch um optimale Kultivierungs- und Produktionsbedingungen unter industrienahen Bedingungen zu ermitteln.
Die bakteriellen Zellfabriken haben großes Zukunftspotential, da sie sowohl den Rohstoff- und Energiebedarf in der industriellen Produktion reduzieren könnten als auch dazu beitragen würden, Treibhausgasemissionen zu vermeiden.