Verbund

MISST

Jährlich erleiden 1,3 Millionen Menschen in Europa einen Schlaganfall. Dank verbesserter medizinischer Akutversorgung überleben immer mehr Betroffene, jedoch leiden sie häufig unter schwerwiegenden Folgeschäden. Dazu zählen lang anhaltende und fortschreitende Störungen der Gedächtnisfunktion und Demenz. Inzwischen mehren sich Hinweise, dass nicht nur die ursprünglich geschädigte Hirnregion, sondern auch entfernte, mit der geschädigten Region verbundene Regionen an diesen Störungen beteiligt sind. Das Ziel des Verbundes MISST ist zu verstehen, über welche Mechanismen und Verbindungen die entfernten Hirnregionen geschädigt werden und therapeutische Prinzipien zu entwickeln.

Dieser internationale Verbund wendet neuartige Bildgebungsverfahren an um das Ziel zu erreichen. Mittels hochauflösender Mikroskopie werden zunächst im Tiermodell die weitreichenden Folgen eines Schlaganfalls charakterisiert. Anhand von Gehirnschnitten verstorbener Betroffener werden die Folgen des Schlaganfalls untersucht und 3D-Modelle erstellt. Schäden an Nervenverbindungen in entfernten Hirnregionen können so besser verstanden werden. Abschließend werden verschiedenartige Behandlungsansätze im Tiermodel getestet. Die Ergebnisse werden zur Entwicklung von klinischen und therapeutischen Maßnahmen bei betroffenen Patienten beitragen.

Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Forschungs-gruppe aus Deutschland, zwei Gruppen aus Frankreich, sowie jeweils eine Gruppe aus Polen, Spanien und Lettland. Der deutsche Partner trägt durch Untersuchungen des Tiermodells und durch die Erstellung einer zu den Verbundzielen bei.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Ebenen-spezifische Untersuchung der synaptischen Fehlfunktion nach Schlaganfall

Förderkennzeichen: 01EW1806
Gesamte Fördersumme: 294.949 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Nikolaus Plesnila
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Schlaganfall und Demenzforschung
Feodor-Lynen-Str. 17
81377 München

Ebenen-spezifische Untersuchung der synaptischen Fehlfunktion nach Schlaganfall

Jährlich erleiden 1,3 Millionen Menschen in Europa einen Schlaganfall. Dank der verbesserten medizinischen Akutversorgung überleben immer mehr Patienten solche Insulte, jedoch zeigte sich, dass betroffene Patienten häufig unter schwerwiegenden Folgeschäden leiden. Typisch für diese Patienten sind lang anhaltende und progressive Störungen der Gedächtnisfunktion und Demenz. Es wurde lange Zeit angenommen, dass diese Störungen einzig und allein auf die initiale Schädigung des Zentralnervensystems (ZNS) zurückzuführen sind. Inzwischen mehren sich aber Hinweise, dass nicht nur die ursprünglich geschädigte Region des ZNS, sondern auch entfernte, mit der geschädigten Region verbundene Hirnareale an diesem Prozess beteiligt sind. Das Ziel des Projekts ist daher die diesem Prozess zugrundeliegenden Mechanismen, die auf Ebene der Synapsen ablaufen, zu verstehen und entsprechende therapeutische Prinzipien zu entwickeln. Dieses Ziel soll durch einen Zusammenschluss international anerkannter Wissenschaftler und durch die Anwendung neuartiger Bildgebungsverfahren erreicht werden.