Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) umfassen verschiedene Formen des Autismus. Dazu zählen beispielsweise Probleme der Betroffenen bei sozialer Interaktion und stereotype Verhaltensweisen. Sie alle beruhen auf Störungen in der Entwicklung des Gehirns. Medikamente können autistische Symptome nur zum Teil lindern. Bislang sind die Ursachen von ASS noch nicht vollständig verstanden, jedoch gibt es Hinweise auf eine genetische Komponente. Ein defekter Rezeptor (mGlu4) im Gehirn stellt einen vielversprechenden Kandidaten für einen neuen medikamentösen Therapieansatz dar. Er spielt im sogenannten Angstzentrum des Gehirns eine besonders wichtige Rolle. Das Ziel des Verbundes „MAGNOLIA“ ist es, die zugrunde liegenden Mechanismen für ASS zu verstehen und einen Wirkstoff gegen die Erkrankung zu finden.
Der Verbund wird im Tiermodell die Rolle des Rezeptors mGlu4 genauer untersuchen und seine besondere Funktion im Angstzentrum näher beleuchten. Dazu werden neuartige Licht-aktivierbare Moleküle entwickelt, die an den Rezeptor anbinden und eine zeitlich und räumlich genaue Steuerung von mGlu4 erlauben. Die durch den defekten Rezeptor veränderte Signalübertragung zwischen Nervenzellen ist somit gut zu verfolgen und zu erforschen.
Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Forschungs-gruppe aus Deutschland, sowie zwei Gruppen aus Frankreich und eine Gruppe aus Spanien. Der deutsche Partner trägt durch die Untersuchung der Funktion von mGlu4 im Angstzentrum am Tiermodell zu den Verbundzielen bei.