Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS, engl. PTSD) wird durch eine lebensbedrohliche Erfahrung ausgelöst, die eine bleibende Spur der Angst im Gedächtnis hinterlässt. Ein traumatisches Ereignis löst bei allen Betroffenen eine akute Reaktion aus, jedoch entwickelt nur eine kleine Untergruppe letztendlich PTBS. Ziel des Forschungsverbundes „topdownPTSD“ ist es, die Entstehung von PTBS im Tiermodell und im Menschen zu verstehen.
Der multidisziplinäre Forschungsverbund untersucht systematisch Fehlfunktionen in der Signalübertragung zwischen Nervenzellen als Ursache der PTBS. Dabei werden besonders die Nervenzellen zwischen bestimmten Hirnarealen betrachtet, die das Gedächtnis für Angst ausmachen. Methodisch benutzt die Studie (epi-) genetische Untersuchungen im Tiermodell und funktionelle und anatomische Untersuchungen mittels bildgebender Verfahren im Tier und bei Patienten mit PTBS. Das besser Verständnis der grundlegenden Mechanismen ist die Voraussetzung, um neue Therapiekonzepte entwickeln zu können.
Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Forschungs-gruppe aus Deutschland, zwei Gruppen aus Spanien, sowie je eine Gruppe aus Norwegen, Polen und Italien. Der deutsche Partner trägt mit Bildgebungsstudien im PTBS-Tiermodell und bei Patienten zu den Verbundzielen bei.