Das internationale Verbundprojekt OxyUC, an dem vier Partner aus Irland, Belgien und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit der in Europa häufig vorkommenden Darmerkrankung Colitis ulcerosa. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Dickdarm-Schleimhaut mit gravierenden Beschwerden. Die Entstehung ist bislang noch nicht hinreichend geklärt, zudem sind die therapeutischen Optionen oft begrenzt und das Darmkrebsrisiko signifikant erhöht.
Ziel des Verbundprojekts ist es, Colitis ulcerosa mittels des systemmedizinischen Forschungsansatzes weiter zu untersuchen und so die unterschiedlichen Krankheitsverläufe bei den einzelnen Patienten besser zu verstehen. Insbesondere sollen die Auswirkungen des Sauerstoffmangels, der bei Erkrankten innerhalb der Darmschleimhaut vorherrscht und der den weiteren Krankheitsverlauf entscheidend zu beeinflussen scheint, weiter erforscht werden. Dafür ist geplant, große Datenmengen klinischer und biologischer Erkenntnisse mit bioinformatischen Ansätzen und bereits bestehenden mathematischen Modellen zu verknüpfen und zu analysieren. Anhand der so gewonnenen Informationen wird es dann möglich sein, ein vertieftes Verständnis von individuellen Erkrankungsverläufen zu erzielen und diese besser zu prognostizieren. Dieses Wissen kann dann zukünftig genutzt werden, um für jeden einzelnen Patienten eine personalisierte Therapie zu entwickeln und umzusetzen.