Verbund

PARIS – Personalisierte Vorhofflimmerrisikobestimmung für ischämischen Schlaganfall und Krankheitsverlauf - Projektion hin zu einem vereinheitlichten Machine Learning basierten klinischen Index

Das internationale Verbundprojekt PARIS, an dem insgesamt drei Partner aus Norwegen, Frankreich und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit Herzrhythmusstörungen, genauer gesagt mit dem sogenannten Vorhofflimmern. Allein in Europa sind mehr als sechs Millionen Menschen von dieser komplexen Herzerkrankung betroffen. Beim Vorhofflimmern ist die Erregungsausbreitung im Herzen gestört, und die Herzvorhöfe ziehen sich nicht mehr geordnet zusammen. Durch den dadurch veränderten Blutfluss können sich in den Vorhöfen leichter Blutgerinnsel bilden – lösen sich diese, können sie Gefäßverschlüsse (Embolien) hervorrufen und einen Schlaganfall verursachen. Eine Therapie mit Blutgerinnungshemmern vermindert zwar das Risiko eines Schlaganfalls, erhöht aber gleichzeitig signifikant das Blutungsrisiko. Wie hoch das jeweilige Risiko ist wird derzeit mithilfe eines klinischen Punktwertsystems abgeschätzt. Eine exakte individualisierte Risikoabwägung dieser beiden Komplikationen ist damit allerdings nicht eindeutig möglich.

Hier setzt PARIS an: Ziel des internationalen Verbundprojektes ist es, komplexe computerbasierte Werkzeuge zu entwickeln, mit denen das Schlaganfall- und Blutungsrisiko sicher quantifiziert werden kann. Damit soll ein personalisiertes Management von Vorhofflimmer-Patientinnen und -Patienten in der klinischen Praxis ermöglicht werden. Es ist geplant, bereits entwickelte Computermodelle und prädiktive Methoden des maschinellen Lernens mit bildbasierten und umfangreichen klinischen Patientendaten zu validieren. So sollen Biomarker identifiziert werden, die sowohl mit dem Risiko eines Schlaganfalls als auch dem individuellen Blutungsrisiko korrelieren. Mithilfe dieser neuen Biomarker soll dann ein verbessertes Punktwertsystem entwickelt werden, das künftig eine optimierte personalisierte Behandlung ermöglicht. Eine konkrete patientenspezifische Abschätzung des individuellen Schlaganfall- und Blutungsrisikos wird wesentlich dazu beitragen, die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten zukünftig zu verbessern.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekt Hamburg

Förderkennzeichen: 031L0239
Gesamte Fördersumme: 293.165 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Renate Schnabel
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) - Universitäres Herzzentrum (UHZ) - Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Teilprojekt Hamburg