Das internationale Verbundprojekt PD-Strat, an dem insgesamt vier Partner aus Luxemburg, Frankreich und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit der Parkinson-Krankheit. Derzeit ist es nur möglich, die Krankheitssymptome selbst zu behandeln. Eine Therapie, die die Ursachen der Krankheit bekämpft oder zumindest den fortschreitenden neurodegenerativen Prozess verlangsamen würde, gibt es bis heute nicht. In der Vergangenheit wurde die Erkrankung stets als klinisch-pathologische Einheit betrachtet. Zuletzt konnten jedoch mehrere genetische Studien zeigen, dass unterschiedliche Krankheitsursachen zu verschiedenen Krankheitsausprägungen führen und damit auch unterschiedliche Behandlungsmethoden erfordern.
Das Projekt PD-Strat baut auf diesen Erkenntnissen auf. Mithilfe eines neuartigen Konzeptes sollen Beginn und Verlauf einer Parkinson-Erkrankung künftig besser vorhergesagt werden können. Gleichzeitig soll es möglich sein, (neue) Zielmoleküle für Therapien zu identifizieren und Aussagen zum Erkrankungsrisiko der verschiedenen Patientengruppen zu treffen. Es ist geplant, mithilfe des systembiologischen Ansatzes zunächst klinische, zellbiologische und genetische Profile für Patientinnen und Patienten sowie Risikopersonen zu erstellen. Diese Daten sollen dann in Computermodelle integriert werden, um die Patientinnen und Patienten je nach zugrundeliegender biologischer Ursache der Erkrankung in Untergruppen zu gliedern. Mit diesen Informationen sollen anschließend – in Abhängigkeit von genetischen Risikoprofilen und klinischen Subtypen – neue Zielmoleküle für eine Behandlung nachgewiesen werden. Mit den Projektergebnissen können dann wirksame klinische Studien durchgeführt und die personalisierte Behandlung von Parkinsonpatientinnen und –patienten verbessert werden.