Das internationale Verbundprojekt SysMed-COPD, an dem insgesamt vier Partner aus Norwegen, Österreich, den Niederlanden und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Dieser Sammelbegriff umfasst verschiedene Lungenkrankheiten, die alle durch Kurzatmigkeit, chronischen Husten und Müdigkeit gekennzeichnet sind. Die Risikofaktoren für eine Erkrankung sind vielfältig, sowohl eigenes Verhalten, Umweltfaktoren als auch genetische Disposition können bei der Entstehung eine Rolle spielen. Da eine COPD zudem oft mit einer Begleiterkrankung wie Krebs, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Depression einhergeht, gestaltet sich die Therapie meist schwierig und kompliziert. Verbesserungen bei Klassifizierung, Krankheitsdiagnose und Behandlung sind daher dringend erforderlich.
Mithilfe des systemmedizinischen Ansatzes soll im Rahmen von SysMed-COPD ein Software-Prototyp entwickelt und die Therapie passgenau auf unterschiedliche Phänotypen von COPD-Patientinnen und –Patienten angepasst werden. Daten aus zwei klinischen Kohorten sollen zunächst zur dann größten COPD-Datenbank zusammengeführt, mit Verfahren aus dem maschinellen Lernen analysiert und aus den Ergebnissen charakteristische COPD-Patientencluster gebildet werden. Anschließend ist vorgesehen, computerbasierte dynamische Modelle zu erstellen, die künftig den Behandlungserfolg bei drei zentralen COPD-Krankheitsfaktoren (Entzündung, Ausbreitung und Geweberegenerierung) vorhersagen.