Bestehende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung sind bei Männern und Frauen nicht immer gleich wirksam. Hierfür sind geschlechtsspezifische Unterschiede in der Entstehung und dem Verlauf von Krankheiten ebenso verantwortlich wie der persönliche Lebensstil, z. B. die Ernährung und das Gesundheitsverhalten, sowie unterschiedliche Bedarfe und Bedürfnisse in der Versorgung.
Um die Entwicklung neuer und wirkungsvoller Konzepte zu ermöglichen, fördert das BMBF im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“ gendersensible vergleichende Studien zur Aufrechterhaltung der Gesundheit und Verbesserung der Versorgung von Frauen und Männern und zur Entwicklung und Validierung innovativer Methoden für eine geschlechtersensible Forschung sowie systematische Übersichtsarbeiten zu geschlechtssensiblen Studien.
Auch das Gesundheitsverhalten von Kindern steht bei dieser Fördermaßnahme im Fokus. Bereits im Alter von zehn Jahren unterscheiden sich Mädchen und Jungen deutlich in ihrem Gesundheitsverhalten, ihrer Entwicklung und ihrer Gesundheit. Dennoch sind bislang viele wichtige Fragen offen: Welche geschlechtersensiblen Präventionsangebote für Kinder gibt es? Wie werden diese von Mädchen und Jungen genutzt? Wie könnte geschlechtersensible Prävention beispielsweise in Kindergarten und Schule umgesetzt werden?
Das Ziel dieses Verbundvorhabens ist es daher, Empfehlungen für geschlechtersensible Prävention für Mädchen und Jungen im Alter von bis zu zehn Jahren zu entwickeln. Dazu werden zunächst Expertinnen und Experten verschiedener Wissenschaftsdisziplinen befragt. Auf dieser Basis können erste Empfehlungen formuliert werden. Darüber hinaus werden Personen einbezogen, die in der Praxis von Prävention mit Mädchen und Jungen arbeiten. Die Erkenntnisse des Vorhabens werden abschließend an die Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung im jeweiligen Umfeld der Mädchen und Jungen herangetragen.