Frontotemporale Demenz (FTD) und Demenz mit Lewy-Körperchen (DLB) sind neurodegenerative Erkrankungen, die sich mit anderen Demenzformen überschneidende klinische Symptome zeigen, insbesondere in den frühen Phasen, was ihre genaue Diagnose erschwert. Darüber hinaus fehlen bisher krankheitsmodifizierende Therapien, spezifische Biomarker und ein grundlegendes Verständnis der Krankheitsmechanismen.
Synaptische Störungen gehören zu den frühesten pathologischen Veränderungen bei neurodegenerativen Erkrankungen. Das SynaDeg-Konsortium postuliert, dass es möglich ist, frühe krankheitsspezifische synaptische Veränderungen in Kombination mit messbaren physiologischen Störungen zu identifizieren. Diese wären sogar zu Hause leicht überwachbar und könnten für eine verbesserte Frühdiagnostik von FTD und DLB in die klinische Praxis umgesetzt werden. Innerhalb des deutschen Teilprojektes sollen Multiomics-Daten zu menschlichen iPS-Neuronen in 3D-Zellkulturen generiert und Messungen der neuronalen Funktion durchgeführt werden. Dies soll es ermöglichen, neue potentielle Biomarker mit funktionellen Veränderungen von Neuronen zu korrelieren, um die Früherkennung sowie die Einschätzung des Krankheitsverlaufs zu verbessern.
Der Verbund SynaDeg ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND).