Förderkennzeichen: | 01GP1907A |
Fördersumme: | 934.851 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Stefanie Joos |
Adresse: |
Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum, Institut für Allgemeine und Interprofessionelle Versorgung VITA Gebäude, Osianderstr. 5 72076 Tübingen |
Das Verbundprojekt CHECK.APP untersucht ethische, soziale und systembezogene Aspekte der Digitalisierung empirisch am Beispiel der "ADA" Symptom-Checker-App (SCA). Im Teilprojekt Medizin wird das Ziel verfolgt, mögliche Auswirkungen der Digitalisierung auf drei Ebenen (Nutzer und Nutzerinnen, Akteure und Akteurinnen des Gesundheitssystems und das Gesundheitssystem) aufzuarbeiten. Die Vielschichtigkeit der Thematik wird empirisch im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsansatzes erarbeitet. Als normativer Hintergrund wird eine prinzipienorientierte Ethik angewandt, die neben den etablierten medizinethischen Kategorien (z. B. Patientenautonomie) ebenso Prinzipien aus der Digitalethik berücksichtigt (z.B. Datensouveränität). Dies ermöglicht es, Empfehlungen abzuleiten, welche Werte und Normen die Entwicklung von Software anleiten sollten ("ethics by design"), an welchen Kriterien sich die Akkreditierung orientieren kann und wie eine verantwortbare Nutzung entsprechender Systeme zu gestalten wäre. Es soll exploriert werden, wie sich ethische und soziale Aspekte der Digitalisierung aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven, aber auch aus der Perspektive verschiedener betroffener Akteure auf die Systemebene (z. B. Organisation), auf die Akteure selbst (z. B. Selbstbild, Professionelle Rolle) und auf die Beziehungen zwischen Akteuren der Ebenen (z. B. Nutzer – Ärzte-Interaktion) auswirken. Ein weiteres Ziel des Vorhabens ist die Ableitung differenzierter und nachhaltiger Handlungsempfehlungen für Betroffene, Entwickler und Entscheidungsträger auf Basis der Erkenntnisse. Ferner soll ein Beitrag zu einer breiten, fundierten gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik geliefert werden.