Die Digitalisierung wird in absehbarer Zeit weite Teile der Gesundheitsforschung und Gesundheitsversorgung nachhaltig verändern. Eine wesentliche Voraussetzung für eine sachgerechte Information und reflektierte Auseinandersetzung der Gesellschaft mit der Digitalisierung, Big Data-Anwendungen, Künstlicher Intelligenz und der Medizininformatik in Forschung und Versorgung ist die sorgfältige Analyse von Chancen und Risiken für den weiteren Umgang.
Das Verbundprojekt CwiC ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten (ELSA) der Digitalisierung, von Big Data und Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsforschung und -versorgung“. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Auswirkungen der neuen Technologien auf Wissenschaft und Gesellschaft zu untersuchen und auf einen gesellschaftlich akzeptierten und verantworteten Rahmen für ihren Einsatz hinzuwirken. Ziel des Verbundes CwiC ist, zu betrachten wie wir in einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz (KI) immer bessere Vorhersagegenauigkeiten erreicht, mit dieser (Un-) Sicherheit im Gesundheitssystem umgehen sollten. Die Forschenden untersuchen dabei besonders den Begriff der Solidarität: Wie gehen wir mit dem grundlegenden Solidaritätsprinzip unseres Gesundheitssystems um, wenn die Vorhersage von Krankheiten immer verlässlicher wird? Wie gehen wir mit dem Recht auf Nichtwissen jedes Einzelnen in Gegenüberstellung mit dem Gemeinwohl um? Kann das Bedürfnis nach Unwissenheit durch wirtschaftliche Anreize oder „Nudging“ manipuliert werden?
Die Ergebnisse des Verbundvorhabens liefern die Grundlage für Handlungsempfehlungen für Aufsichts- und Kontrollmechanismen KI-basierter klinischer Systeme.