Die Digitalisierung wird in absehbarer Zeit weite Teile der Gesundheitsforschung und Gesundheitsversorgung nachhaltig verändern. Eine wichtige Voraussetzung für eine sachgerechte Information und reflektierte Auseinandersetzung der Gesellschaft mit der Digitalisierung, Big Data-Anwendungen, Künstlicher Intelligenz und der Medizininformatik in Forschung und Versorgung ist die sorgfältige Analyse von Chancen und Risiken für den weiteren Umgang.
Das Verbundprojekt eCoCo ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten (ELSA) der Digitalisierung, von Big Data und Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsforschung und -versorgung“. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Auswirkungen der neuen Technologien auf Wissenschaft und Gesellschaft zu untersuchen und auf einen gesellschaftlich akzeptierten und verantworteten Rahmen für ihren Einsatz hinzuwirken. Der Verbund eCoCo analysiert die sozialen Aspekte der Veränderungen, die durch die Umstellung von papierbasierten auf elektronische Patientenakten in Krankenhäusern entstehen mit einem Fokus auf die interprofessionelle Zusammenarbeit und klinische Arbeitsabläufe.
Das Projekt basiert auf einem Längsschnitt mit zwei wiederholten Messungen in drei Krankenhäusern. Aspekte der interprofessionellen Zusammenarbeit werden mit qualitativen Methoden wie Beobachtungen, Interviews und Gruppendiskussionen untersucht und es wird eine qualitative Netzwerkanalyse durchgeführt. Veränderungen in klinischen Abläufen werden mithilfe quantitativer Daten, Befragungen und Sekundärdatenanalysen untersucht.
Die Ergebnisse werden in Fachjournalen veröffentlicht und für verschiedene Zielgruppen wie Wissenschaftler, Gesundheitspersonal, Patienten und Entscheidungsträger, aufbereitet. Auf Basis der qualitativen und quantitativen Ergebnisse werden Hilfestellungen und Empfehlungen zur Evaluation der Einführung der elektronischen Patientenakte entwickelt.